Kurzbeschreibung
Eine Reihe von parteiamtlichen Sozialfürsorgeeinrichtungen, wie zum
Beispiel das Hilfswerk Mutter und Kind der NS-Volkswohlfahrt oder der
Reichsmütterdienst des Deutschen Frauenwerkes (DFW), sollten Frauen zu
höheren Geburtsraten animieren und sie auf ihre Rolle als Hausfrau und
Mutter vorbereiten. Das Hilfswerk bot neben Bildungsarbeit unter anderem
auch medizinische Betreuung und finanzielle Unterstützung von
Schwangeren sowie Kinderbetreuung in eigenen Kindergärten an. Der
Reichsmütterdienst veranstaltete ebenfalls eine Vielzahl von Kursen, in
denen Frauen über Schwangerschaft, Haushaltsführung, Kindeserziehung und
Rassenhygiene unterrichtet wurden. Bis Frühjahr 1939 hatten
schätzungsweise 1.7 Millionen deutsche Frauen an diesen Veranstaltungen
teilgenommen. Hinter der gemeinnützigen Fassade dieser Organisationen
verbargen sich klare ideologisch-sozialpolitische Ziele: Frauen sollten
sich ihren Platz in der Volksgemeinschaft durch möglichst viele Geburten
von erbgesunden, reinrassigen Kindern und deren nationalsozialistische
Erziehung verdienen.