Quelle
Quelle: Mahnmal für die Opfer des Holocaust in Form eines behauenen Baumes, errichtet im Displaced Persons Camp Ziegenhain. 27. April 1947. United States Holocaust Memorial Museum, mit freundlicher Genehmigung von William Goldfarb.
Die jüdischen Überlebenden in den DP-Camps nannten sich selbst Sche`erit Haplejta, der „Rest der Geretteten“, nach einem biblischen Begriff aus dem Buch Esra (9,14;9,15): „ (...) Herr, Gott Israels, du bist gerecht; darum hast du uns als geretteten Rest übriggelassen, wie es heute der Fall ist.“ Ähnlich heißt es im zweiten Buch der Könige (19,30; 19,31): „Wer vom Haus Juda entronnen und übrig geblieben ist, wird wieder unten Wurzeln treiben und oben Frucht tragen. Denn von Jerusalem wird ein Rest ausziehen, vom Berg Zion ziehen die Geretteten hinaus.“ Dieses Thema der Vitalität und des jüdischen Staates als Zentrum jüdischer Sehnsucht findet sich auch in der zentralen Symbolik der Sche`erit Haplejta, das Bild eines Baumes mit abgesägten, aber mit fest im Boden verankerten Wurzeln. Der gefällte Teil, der mit seiner unteren Hälfte auf dem Boden liegt, ist leblos und verödet, während aus dem Baumstumpf neue Triebe sprießen, welche die Umrisse Palästinas umranken. Auf dem Foto vom April 1947 ist ein Denkmal für die Opfer des Holocaust im DP-Camp Ziegenhain bei Frankfurt zu sehen, das an diese Symbolik anknüpft.
Quelle: Mahnmal für die Opfer des Holocaust in Form eines behauenen Baumes, errichtet im Displaced Persons Camp Ziegenhain. 27. April 1947. United States Holocaust Memorial Museum, mit freundlicher Genehmigung von William Goldfarb.