Kurzbeschreibung
Der Wittelsbacher Karl Albrecht war Kurfürst von Bayern und
Schwiegersohn des habsburgischen römisch-deutschen Kaisers Joseph I.
(reg. 1705-11). Beim Tod Karls VI. (reg. 1711-40) am 20. Oktober 1740
wurde er als Kandidat für den Thron des Heiligen Römischen Reiches
vorgeschlagen. In den letzten Jahrzehnten der Herrschaft Karls VI. hatte
die österreichische Diplomatie alle europäischen Mächte davon zu
überzeugen versucht, seine Pragmatische Sanktion von 1713 zu
akzeptieren, die darauf abzielte, die Nachfolge seiner Tochter Maria
Theresia auf den österreichischen Thron (und somit indirekt auf den
Kaiserthron) zu sichern, und zwar durch die Festlegung von männlichem
oder weiblichem Erstgeburtsrecht. Zu Lebzeiten Karls VI. hatte Karl
Albrecht versprochen, die Pragmatische Sanktion zu garantieren. Nach
Karls Tod jedoch focht Karl Albrecht diese Regelung an und schloss sich
Friedrich II. („dem Großen“) von Preußen, dem Kurfürsten von Sachsen,
dem König von Frankreich und einer Reihe weiterer europäischer Mächte in
einer Allianz gegen Maria Theresia an. Infolge dieses Bündnisses wurde
Karl Albrecht von Bayern schließlich 1742 als Karl VII. zum Kaiser des
Heiligen Römischen Reiches gekrönt. Seine Herrschaft war allerdings
kurzlebig und dauerte nur bis 1745. Bemerkenswerterweise ist er der
einzige Angehörige der bayerischen Wittelsbacherdynastie, der das
Heilige Römische Reich in der Neuzeit regierte. Dieses Brustbild zeigt
Karl VII. mit seinem Wappen (links), dessen Wahlspruch „Pietate et
fortudine“ – „mit Frömmigkeit und Ausdauer“ – lautet.