Quelle
Quelle: Broschüre des Reichsluftschutzbundes, 1935. Deutsches Historisches Museum Berlin.
In der Zwischenkriegszeit führten die Fortschritte in der Luftfahrttechnologie zu einem größeren Vertrauen in das militärische Potenzial der Luftmacht. Das deutsche Oberkommando verließ sich sogar auf diese Tatsache als Schlüsselstrategie für seine eigene Kriegsplanung. Wenn sich jedoch künftige Kriege zunehmend auf die Luftmacht stützen sollten, musste Deutschland auch Abwehrmaßnahmen gegen diese neue Bedrohung planen. Zu diesem Zweck gründete Hermann Göring 1933 den Reichsluftschutzbund, welcher der Zivilbevölkerung bei Luftangriffen helfen sollte. Als freiwilliger, öffentlicher Verband (zumindest bis 1944) organisierte der Luftschutz die Luftschutzvorkehrungen in der Bevölkerung und klärte sie über die Gefahren von Luftangriffen und die Schutzmöglichkeiten während eines Angriffs auf.
Auf dem Titelblatt dieser Broschüre, auf dem Hermann Göring als Chef der Luftwaffe zur Bevölkerung spricht, werden die Mitglieder des Luftschutzes gelobt und alle Bürger aufgerufen, sich an den Schutzmaßnahmen zu beteiligen. Der Luftschutz war in ganz Deutschland als „Erste-Hilfe-Trupps“ tätig, die jeweils von einem Luftschutzwart geleitet wurden. Die Ausbildung der Mitglieder umfasste die Brandbekämpfung, den Schutz vor chemischen Waffen sowie eine Kommunikationsausbildung und Kenntnisse über die Sicherung eines Hauses gegen einen Luftangriff. Die Freiwilligen des Luftschutzes errichteten auch Frühwarnsirenentürme, koordinierten Verdunkelungsübungen, um nächtliche Luftangriffe zu erschweren, und ermutigten die Zivilbevölkerung, verstärkte Keller und Fluchttunnel aus Wohnungen und Arbeitsstätten zu bauen.
Quelle: Broschüre des Reichsluftschutzbundes, 1935. Deutsches Historisches Museum Berlin.
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