Kurzbeschreibung

Im Vorfeld der Bundes- und Landtagswahlen 1998 organisierte die NPD in mehreren Städten in Mecklenburg-Vorpommern Demonstrationen, da sich die rechtsextreme Partei hier Chancen auf ein überdurchschnittliches Wahlergebnis erhoffte. Unter Beteiligung von organisierten Neonazis marschierten bei den Veranstaltungen jeweils einige hundert NPD-Anhänger auf. Zu einer NPD-Demonstration in Rostock am 20. September 1998 kamen etwa 3.000-4.000 Teilnehmer. Während ca. 8.000-10.000 Menschen zu einem als Gegenveranstaltung organisierten „Friedensfest“ gegen Rechts kamen, versuchten einige hundert Linksautonome, den Aufmarsch der NPD zu stören. Letztlich kam die NPD in Mecklenburg-Vorpommern bei der Landtagswahl 1998 auf etwa 1 Prozent der Stimmen. Nachdem 2003 ein Verbotsverfahren gegen die NPD aus verfahrensrechtlichen Gründen vor dem Bundesverfassungsgericht gescheitert war, erzielte die Partei 2004 bei den Landtagswahlen in Sachsen mit 9,2 Prozent einen überraschend hohen Stimmanteil. In Mecklenburg-Vorpommern schaffte die NPD 2006 mit 7,3 Prozent der abgegebenen Stimmen den Einzug in den Landtag. Im Bild: Eine Demonstration der NPD in Ribnitz-Damgarten (Mecklenburg-Vorpommern); auf den Plakaten sind die Parolen „Arbeit zuerst für Deutsche“ und „Wir sind die echte Opposition“ zu sehen.

Demonstration der NPD in Ribnitz-Damgarten (25. August 1998)

  • Bernd Wüstneck

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Quelle: picture-alliance / dpa (c) dpa – Fotoreport Foto: Bernd Wüstneck