Kurzbeschreibung

Nach Abschluss der Kollektivierung bestanden 1960 zunächst über 19.000 landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPG) in der DDR. In den 1970er Jahren entwickelten sich die LPG zu agrarischen Großbetrieben, von denen sich viele auf Massentierhaltung spezialisierten. Der Umstrukturierungsprozess ab 1989/90 verlief drastisch, zumal etwa 80 Prozent der Arbeitsplätze in primären Sektoren (Forst- und Landwirtschaft, Fischerei) verloren gingen. Durch das Landwirtschaftsanpassungsgesetz vom 3. Juli 1991 wurden die nicht in eine eingetragene Genossenschaft, eine Personengesellschaft oder eine Kapitalgesellschaft umgewandelten LPG zum 31. Dezember 1991 aufgelöst. Etwa 3.000 LPG veränderten ihre Rechtsform und konnten so überleben. In vielen Fällen konnte das frühere Führungspersonal auch Positionen an der Spitze der umgewandelten LPG erlangen. Daneben wurden auch Einzelhöfe wieder eingerichtet, so dass 1997 etwa 7.600 Höfe von selbständigen Landwirten, sowie 3.000 Personengesellschaften bestanden. Im Bild: Der Diplom-Agraringenieur Gustav Ströbele arbeitet in den Ställen seines Agrarbetriebs. Ströbele erwarb im Jahre 1992 die ehemalige LPG in Friedrichswalde (Uckermark) und zählte 1997 als Einzelunternehmer zum größten Arbeitgeber des Ortes.

Kälberaufzucht in einer ehemaligen LPG (7. April 1997)

Quelle

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Kälberaufzucht in einer ehemaligen LPG (7. April 1997), veröffentlicht in: German History in Documents and Images, <https://germanhistorydocs.org/de/ein-neues-deutschland-1990-2023/ghdi:image-3125> [04.11.2024].