Die Kinderbetreuungssysteme in Ost- und Westdeutschland waren sehr unterschiedlich. In der DDR war die öffentliche Kinderbetreuung Teil des staatlichen Bildungssystems. Die Kinderbetreuung in Kinderkrippen und Kindergärten war für die Eltern kostenlos, mit Ausnahme eines geringen Beitrags für die Verpflegung. In der alten Bundesrepublik Deutschland war die öffentliche Kinderbetreuung ein Teil der Kinder- und Jugendhilfe. Die Kinderbetreuung wurde in erster Linie privat von den Familien organisiert, in denen die Mütter hauptsächlich die Betreuung übernahmen. Diese Unterschiede in der Betreuung von Kindern unter 3 Jahren markieren bis heute deutlich die Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland - in der ehemaligen DDR ist der Anteil der Kleinkinder, die in Krippen und Kindergärten betreut werden, noch immer deutlich höher als in den westdeutschen Bundesländern. Für Kinder ab 3 Jahren, die mehrheitlich Kindergärten und Kindertagesstätten besuchen, ist diese Trennung dagegen kaum noch sichtbar.