Kurzbeschreibung
Als direkte Reaktion auf den Mauerbau am 13. August 1961 benutzten
Berliner in Ost und West oft das Wort „KZ“. Ähnlich wurden in der
westdeutschen Berichterstattung über den gescheiterten Fluchtversuch und
qualvollen Tod des Bauarbeiters Peter Fechter am 17. August 1962 die
DDR-Grenzsoldaten „Ulbrichts KZ-Schergen“ und „KZ-Wächter“ genannt. Im
bundesrepublikanischen Kontext lässt sich diese Gleichsetzung der
nationalsozialistischen und der kommunistischen Diktatur aus dem
antitotalitären Konsens heraus erklären. Aber auch in der DDR gab es
solche Assoziationen, wie das oppositionelle „Manifest des Bundes
demokratischer Kommunisten“, das im Januar 1977 im
Spiegel abgedruckt wurde, zeigte, in
dem die Verfasser die Minenfelder und Selbstschussanlagen an der
innerdeutschen Grenze als „KZ-Tötungsanlagen“ bezeichneten. Das Bild
zeigt ein Mauerstück am Potsdamer Platz; im Hintergrund der Fernsehturm
in Ost-Berlin.