Kurzbeschreibung
Der 1608 geborene habsburgische Kaiser des Heiligen Römischen Reiches
Ferdinand III. (reg. 1637-57) erbte den fortdauernden Dreißigjährigen
Krieg (1618-48) von seinem Vater Ferdinand II. (reg. 1619-37). Im Jahr
1634, nachdem der kaiserliche General Albrecht von Wallenstein des
Verrats beschuldigt, seines Postens enthoben und auf Weisung Ferdinands
II. ermordet worden war, wurde Ferdinand III. mit der Leitung des
kaiserlichen Heeres beauftragt. Obwohl Reichstruppen unter seinem
Kommando gegen Ende des Jahres einen wichtigen Sieg bei Nördlingen
errangen, verlief der Krieg unglücklich für die Habsburger. Die Kämpfe
wirkten sich verheerend auf die deutschen Territorien aus und zogen
sich, teilweise wegen des Bündnisses der österreichischen mit den
spanischen Habsburgern, in die Länge. Ferdinand erwies sich in
konfessionellen Angelegenheiten als weniger unnachgiebig als sein Vater,
doch seine Weigerung, den Protestanten eine Generalamnestie anzubieten
sowie sein Beharren auf dem Katholizismus als ausschließlichem
Glaubensbekenntnis in seinen Herrschaftsgebieten verhinderten einen
früheren Friedensschluss. Darüber hinaus scheiterte er politisch mit
seinen Versuchen, sowohl die Zersplitterung des Reiches als auch das
Schwinden seines eigenen Einflusses umzukehren. Erst 1663, als sein Sohn
Leopold I. (reg. 1658-1705) den Reichstag in den Immerwährenden
Reichstag umwandelte, begann eine eingeschränkte Wiederherstellung der
kaiserlichen Macht.
Neben seinen militärischen Fähigkeiten war Ferdinand auch für sein
Interesse an den Künsten und deren Förderung bekannt; er war ein
eifriger Leser, komponierte Musik und beherrschte angeblich sieben
Sprachen. Dieses Portrait von Ferdinand geht zeitlich seiner Herrschaft
als Kaiser voraus und zeigt ihn als König von Ungarn und Böhmen.
Abgebildet ist er hier in einem Brustharnisch mit Armschienen, ein
Verweis auf seine Rolle als Heerführer. Angesichts der engen Bindungen
der österreichischen zu den spanischen Habsburgern verdient die Tatsache
Beachtung, dass das Portrait von Francisco de Zurbarán gemalt wurde,
einem der führenden Künstler des Goldenen Zeitalters in Spanien. Öl auf
Leinwand von Francisco de Zurbarán (1598-1664), 1630er Jahre.