Kurzbeschreibung

Im Anschluss an den verheerenden und zerrüttenden Dreißigjährigen Krieg (1618-48) berief der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Ferdinand III. (reg. 1637-57) 1653 den Reichstag zu Regensburg ein. Seine ursprüngliche Absicht dabei war die Regelung von Verpflichtungen des Reiches, die im Westfälischen Frieden von 1648 nicht festgelegt worden waren. Der Reichstag bestätigte das Recht der Landesfürsten, Mittel von ihren Untertanen zu erheben, um Festungen und Garnisonen zu unterhalten, was es ihnen erlaubte, unabhängig von den Reichsständen stehende Heere aufzustellen. Der Reichstag lehnte einen von Ferdinand unterbreiteten Vorschlag ab, der von allen Ständen die Zahlung von Reichssteuern für gemeinsame Ziele verlangt hätte, wenn die Mehrheit des Reichstags solche Steuern bewilligte. Hierbei war der Widerstand des Kurfürsten von Brandenburg Friedrich Wilhelm (reg. 1640-88) ein wichtiger Faktor.

Der Reichstag zu Regensburg wurde Mitte 1654 verabschiedet. Insgesamt war es nicht gelungen, die Zersplitterung und relative Machtlosigkeit des Reiches umzukehren. Der Reichstag gewann erst 1663 neue Wirksamkeit als politisches Instrument des Reichs, als er unter Ferdinands Sohn und Nachfolger, Kaiser Leopold I. (reg. 1658-1705) in den „Immerwährenden Reichstag“ ungewandelt wurde. Der „Immerwährende Reichstag“ trat bis zur Auflösung des Heiligen Römischen Reiches 1806 regelmäßig in Regensburg zusammen.

Dieser Kupferstich, eines von zwei Motiven aus einem zeitgenössischen Flugblatt, zeigt die Reichsstände vor dem Kaiser im Regensburger Rathaus. Ab 1663 war dieser gotische Bau zum festen Versammlungsort für den „Immerwährenden Reichstag“ geworden. Der Bildtext über dem Stich lautet, „Eigentlicher Abriß der Reichstages Solennitet, so den 13.=23. Junij Anno 1653 in Regensburg auf dem gewöhnlichen großen Rhathauß=Saal, beij eröfnung der Kajserlichen Proposition angestellet und gehalten worden.“

Reichstag zu Regensburg am 13.-23. Juni 1653 (1653)

Quelle

Quelle: Reichstag zu Regensburg, 13.-23. Juni 1653, einberufen von Kaiser Ferdinand III. Kupferstich eines unbekannten Künstlers.
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