Kurzbeschreibung
Ludwig van Beethoven (1770-1827) wurde in Bonn, der Hauptstadt und
Residenzstadt des Kurfürstentums Köln, geboren. Im Alter von sieben
Jahren gab er sein erstes öffentliches Klavierkonzert und mit 14 Jahren
wurde er als Organist am kurfürstlichen Hof angestellt. Im Jahr 1792 zog
er nach Wien, der damaligen Hauptstadt der europäischen Musik, wo er bei
Joseph Haydn Komposition studierte. Beethoven verbrachte den Rest seines
Lebens in Österreich, wo er zweimal die Eroberung Wiens durch die
Franzosen während der Napoleonischen Kriege miterlebte. Beethoven machte
sich zunächst als Pianist einen Namen, gewann aber bald auch für seine
Kompositionen adelige Gönner. Ab 1798 begann sich sein Gehör zu
verschlechtern, und bis 1815 hatte er sein Hörvermögen fast vollständig
verloren. Obwohl er aufgrund seiner Schwerhörigkeit kaum noch öffentlich
als Pianist auftreten konnte und dadurch einen großen Teil seiner
Einkünfte verlor, konnte er bis zu seinem Tod weiter komponieren. Seine
Werke markieren den Übergang von der Klassik zur Romantik in der
westlichen Musik und gehören bis heute zu den am häufigsten aufgeführten
Werken der klassischen Musik.
Beethovens 1804 vollendete Sinfonie
Nr. 3 gilt als die Komposition, die am deutlichsten Beethovens Übergang
vom klassischen zum romantischen Stil markiert. Die erste öffentliche
Aufführung fand 1804 in der Wiener Residenz des Fürsten Lobkowitz statt,
dem die Sinfonie gewidmet war. Beethovens erster Biograf behauptete,
dass Beethoven diese Symphonie ursprünglich Napoleon Bonaparte gewidmet
hatte, den er als Verkörperung der republikanischen, demokratischen
Ideale der Französischen Revolution bewunderte, und dass Beethoven die
Widmung verärgert änderte, als Napoleon sich zum Kaiser erklärte. Obwohl
Beethovens Enttäuschung über Napoleon dokumentiert ist und das
Titelblatt der Originalpartitur eine Ausradierung zeigt, ist es
unwahrscheinlich, dass er die Widmung änderte, da Lobkowitz ihn für die
Symphonie bezahlt hatte. Beethoven fügte jedoch auf dem Titelblatt des
Manuskripts „für Bonaparte geschrieben“ hinzu und teilte seinem Verleger
mit, dass die Symphonie „Bonaparte“ betitelt sei. Spätere Ausgaben der
Partitur bezeichneten sie als „Sinfonia Eroica, geschrieben für einen
unbekannten Helden“, und heute ist sie als Eroica bekannt. Hier zu hören
ist der Eröffnungssatz.