Kurzbeschreibung
Dieser Kupferstich zeigt das Seidenherstellungsverfahren von der
Vorbereitung der Seidenraupeneier (oben links) bis zum Seidenspinnen
(unten rechts). Die Produktion von Seidenstoffen hatte in China
begonnen, sich jedoch im Mittelalter nach Europa verbreitet. Bis Mitte
des 16. Jahrhunderts spielte die Stadt Köln eine führende Rolle im
deutschen Seidengewerbe. Mit der Zeit nahm Kölns Bedeutung ab und
schließlich trat die Stadt im späten 17. Jahrhundert ihre
Spitzenstellung an Krefeld ab.
Seide war eine Luxusware und galt somit als Privileg der
Wohlhabenden. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts jedoch wurde
seidener Zierrat auch für einfache Stadt- und Landbewohner erhältlich.
In Preußen ebenso wie andernorts in Deutschland schwanden die
Bemühungen, traditionelle Kleidungsunterschiede zwischen den
verschiedenen Klassen aufrechtzuerhalten, unter dem Einfluss
merkantilistischer, kameralistischer und aufklärerischer Doktrinen, die
eine Ausweitung der Handelsmärkte befürworteten und die Nachfrage nach
gewerblichen Waren anspornten.