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Quelle: bpk-Bildagentur, Bildnummer 30021133. Für Rechteanfragen kontaktieren Sie bitte die bpk-Bildagentur: kontakt@bpk-bildagentur.de oder Art Resource: requests@artres.com (für Nordamerika).
Die 1906 in Dresden veranstaltete Dritte Deutsche Kunstgewerbeausstellung markierte den Beginn einer neuen Stilrichtung in Design und Innenausstattung und führte zur Gründung des Deutschen Werkbundes im folgenden Jahr. Der Werkbund, zu dessen Mitgliedern Peter Behrens (1868-1957), Fritz Schumacher (1869-1947) und Hermann Muthesius (1861-1927) zählten, propagierte eine erneuerte Akzentuierung der Funktionalität von Gebrauchsgegenständen und eine erhöhte Beachtung von Qualität im deutschen Handwerk. Der belgische Architekt und Designer Henry van de Velde (1863-1957) hatte eigentlich eine Ausbildung in der Malerei erhalten, war jedoch so stark durch die englische Arts and Crafts-Bewegung beeinflusst worden, dass er seine Aufmerksamkeit dem Kunstgewerbe und der Innenarchitektur zuwandte. Im Jahr 1900 verließ er Belgien und ging nach Deutschland, wo er eine erfolgreiche Karriere machte. 1906/07 wurde er zum Leiter der Kunstgewerbeschule in Weimar ernannt (der Vorläuferinstitution des Bauhauses) und nahm an der Dresdener Ausstellung mit dem hier abgebildeten Speisezimmer teil. Van de Velde war einer der bedeutendsten Vertreter der Raumkunstbewegung, die, auf Architektur und Design ausgerichtet, aus dem Jugendstil hervorging. Die Raumkunstbewegung beschäftigte sich mit einer Vielzahl architektonischer Räume: Interieurs für Privathäuser, Sakralbauten und öffentliche Gebäude. Bei der erfolgreichen Raumkunst dienten alle Aspekte der Innenarchitektur – von Bauelementen wie Wänden, Böden und Decken bis zu Beleuchtungskörpern, Möbeln und Kunstobjekten – den Erfordernissen des jeweiligen Raums, wobei das Ziel in einem vollkommenen, harmonischen und einheitlichen Innenraum bestand.
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