Kurzbeschreibung
1934 übernahm Gertrud Scholtz-Klink (1902-1999) (Mitte, in weißem
Kleid) die Leitung aller nationalsozialistischen Frauenorganisationen.
Dazu gehörten die NS-Frauenschaft (NSF) der NSDAP, das „Deutsche
Frauenwerk“ (DFW), ein Dachverein von gleichgeschalteten
Frauenverbänden, sowie das Frauenamt der „Deutschen Arbeitsfront“ (DAF).
Als Reichsfrauenführerin war es ihre Aufgabe, alle deutschen Frauen
gemäß der Ideologie des Nationalsozialismus zu erziehen. Dies
beinhaltete vor allem, sie von der Wichtigkeit ihrer Rolle als Hausfrau
und Mutter zu überzeugen und darauf vorzubereiten. Scholtz-Klink, die
selbst 5 eigene und 6 Stiefkinder hatte, verfolgte dieses Ziel durch
eine Reihe von Propagandamaßnahmen und Projekten. Zum Beispiel wurden im
Reichsmütterdienst des DFW bis Frühjahr 1939 ungefähr 1,7 Millionen
deutsche Frauen in einer Reihe von Kursen
über Haushaltsführung, Kindeserziehung und Rassenhygiene unterrichtet.
Obwohl Scholtz-Klink als Reichsfrauenführerin die höchsten weiblichen
NS-Ämter in ihrer Person vereinigte, waren weder sie noch ihre
Organisationen innerhalb des Regimes politisch einflussreich. Nach der
nationalsozialistischen Weltanschauung waren Politik und Macht
Männersache.