Kurzbeschreibung
Schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts stand die Stahlwerke Krupp wie
kaum ein anderes Unternehmen für die deutsche Rüstungsindustrie. Auch im
Zweiten Weltkrieg hatte das Unternehmen unter der Leitung von Gustav und
ab 1943 seines Sohnes Alfried Krupp von Bohlen und Halbach eine
wesentliche Rolle bei der deutschen Artillerie-, Panzer- und
U-Boot-Produktion gespielt und darüber hinaus zehntausende
Zwangsarbeiter beschäftigt. Im Zuge der alliierten Reparations-,
Demilitarisierungs- und wirtschaftlichen Entflechtungspolitik richteten
die britischen Besatzungsbehörden daher ihr besonderes Augenmerk auf den
Krupp-Konzern, nicht zuletzt mit Rücksicht auf die öffentliche Meinung
im eigenen Land. Das erst 1929 in Betrieb genommene, moderne Hüttenwerk
in Essen-Borbeck wurde Ende 1945 der Sowjetunion als Reparationsleistung
zugesprochen, komplett abgebaut und an die Sowjetunion abgeliefert.
Obwohl eine Umstellung auf Friedensproduktion relativ reibungsfrei zu
bewältigen gewesen wäre, gingen die Briten bei der Demontage der
Krupp-Werke demonstrativ unnachgiebig vor.