Kurzbeschreibung

Vor dem Hintergrund der Zusammenbruchserfahrung in der „Stunde Null“ und der Not der Besatzungszeit erschien der wirtschaftliche Aufstieg Westdeutschlands als „Wirtschaftswunder“. Zwischen 1950 und 1960 verdreifachte sich das Sozialprodukt der Bundesrepublik, während die Wirtschaft 1950-54 im Schnitt jährlich um 8,8 Prozent, 1955-58 um 7,2 Prozent und 1959-63 um 5,7 Prozent wuchs. Dieser Aufschwung machte sich auch für die breite Bevölkerung bemerkbar: so nahmen die Einkommen von Arbeitnehmern zwischen 1950 und 1962 fast um das Zweieinhalbfache zu. Die positive Entwicklung der Wirtschaft schaffte auch Spielräume für sozialpolitische Maßnahmen: Von staatlicher Seite wurden 1954 Familien mit Erhöhungen der steuerlichen Kinderfreibeträge von jährlich 600 DM auf 720 für das erste und zweite Kind (ab Oktober 1956 1.440 DM für das zweite Kind) sowie von DM 840 auf 1680 DM für das dritte und jedes folgende Kind unterstützt. Daneben trat am 1. Januar 1955 das Kindergeldgesetz in Kraft, welches ab dem dritten Kind Zahlungen von 25 DM (1957 erhöht auf 30 DM) monatlich durch berufsständisch organisierte Familienkassen vorsah.

Junge Familie der beginnenden Wirtschaftswunderzeit (1951)

  • Hanns Hubmann

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