Kurzbeschreibung

Im Sommer 1950 brach eine Kartoffelkäferplage über die DDR herein und drohte, die Kartoffelernte zu vernichten. Es sollte nicht lange dauern, bis die Staatspropaganda sich die Schädlingsplage zunutze machte. Es wurde behauptet, die Amerikaner hätten die Kartoffelkäfer aus Flugzeugen über der DDR abgeworfen, um so die Kartoffelversorgung in der DDR zu stören. Ähnliche Gerüchte waren auch während der NS-Zeit schon verbreitet worden. Die Bürger wurden aufgefordert, Äcker und Gärten nach den Käfern und ihren Larven abzusuchen. Auf diesem Bild sind DDR-Bürger in Sömmerda (Thüringen) beim Absuchen eines Gemüsegartens zu sehen. Die Bildunterschrift der DDR-Nachrichtenagentur ADN lautete: „Neuer Kartoffelkäferanschlag der USA-Imperialisten. In ihrem gesteigerten Haß gegen den erfolgreichen Aufbau der Friedenswirtschaft in unserer Republik scheuen sich die USA-Imperialisten nicht, zu den gemeinen Mitteln des Terrors zu greifen. So verübten sie den Kartoffelkäferanschlag auf die Deutsche Demokratische Republik. In den letzten Tagen warfen amerikanische Flugzeuge erneut Kartoffelkäfer ab, doch überall finden umfangreiche Suchaktionen zur wirksamen Bekämpfung dieser Schädlinge statt. UBz: Im Garten des kaufm. Angestellten Richard Roth in der Gartenbergstraße in Sömmerda-Thüringen wurden zahlreiche Kartoffelkäferlarven gefunden.“

Suche nach Kartoffelkäfern (Juli 1950)

Quelle

Quelle: Bundesarchiv Bild 183-R87276, Fotograf/in: unbekannt.

© Bundesarchiv

Suche nach Kartoffelkäfern (Juli 1950), veröffentlicht in: German History in Documents and Images, <https://germanhistorydocs.org/de/die-besatzungszeit-und-die-entstehung-zweier-staaten-1945-1961/ghdi:image-2972> [05.11.2024].