Kurzbeschreibung
Um die Durchführung des Marshallplans zu erleichtern, den
Schwarzmarkt auszurotten und ein günstigeres Verhältnis zwischen
verfügbaren Waren und im Umlauf befindlicher Währung zu schaffen, war
eine Währungsreform dringend nötig. Mit der am 20. Juni 1948
durchgeführten Währungsreform wurde in den westlichen Besatzungszonen
die Deutsche Mark (DM) eingeführt und jeder Einwohner durfte eine Summe
von 40,- DM sofort eintauschen. (Eine zweite Rate von 20 DM wurde später
ausgezahlt.) Auf dem Bild ist die Auszahlung von DM 40,- „Kopfgeld“ pro
Person in einer Ausgabestelle in der Münchner Karmeliter-Schule zu
sehen.
Gleichzeitig zur Einführung der Reform kündigte der
Wirtschaftsdirektor der Bizone, Ludwig Erhard, Maßnahmen zur Aufhebung
der Preiskontrollen für zahlreiche Waren an. Die Regale in den
Geschäften wurden gefüllt (oft mit bisher gehordeten Waren) und der
Schwarzmarkt verschwand praktisch über Nacht. Zwei Tage nach der
Einführung der Reform im Westen verkündeten die Sowjets eine eigene
Währungsreform, die für die SBZ und ganz Berlin gelten sollte, um die
Stadt als Wirtschaftseinheit innerhalb ihrer Zone zu bewahren. Die
Westalliierten wandten sich jedoch gegen die Einbeziehung Berlins und
führten stattdessen die DM in ihren Sektoren ein. Am 24. Juni 1948
reagierte die Sowjetunion mit einer Blockade der Westsektoren der
Stadt.