Kurzbeschreibung
Die Zusammenbruchsgesellschaft nach 1945 forderte den
Frauen, die den Großteil der Nachkriegsgesellschaft ausmachten, einen
ungewöhnlichen Einsatz ab. Sowohl bei der Versorgung der Familie, der
Unterstützung der heimkehrenden Männer als auch bei der äußeren wie inneren
Familienzusammenführung waren Frauen als Witwen, Ehefrauen, Mütter,
Schwestern oder Töchter die treibende Kraft. Auf diesem Bild von 1945 kochen
Frauen unter freiem Himmel mit aus zerstörten Häusern geretteten Öfen. Die
weibliche Dominanz in der unmittelbaren Nachkriegszeit führte später zu
manchen Konflikten zwischen Frauen und Männern, die ihre frühere Position in
Familie, Ehe und Gesellschaft wieder einforderten. Diese privat
ausgetragenen Konflikte schlugen sich in den hohen Scheidungsraten der 2.
Hälfte der 1940er Jahre nieder. Gleichzeitig hatten Frauen eine erhöhte
Präsenz im kommunalen und regionalen politischen Leben.