Kurzbeschreibung
Infolge der Not der Nachkriegszeit stieg die Jugendkriminalität massiv an. Der Kölner Erzbischof Josef Frings äußerte in seiner Silvesterpredigt 1946 durchaus Verständnis für die Notlage vieler Menschen und schien dabei auch Diebstahl zu rechtfertigen: „Wir leben in Zeiten, da in der Not auch der einzelne das wird nehmen dürfen, was er zur Erhaltung seiner Gesundheit notwenig hat, wenn er es auf andere Weise, durch seine Arbeit oder Bitten, nicht erlangen kann.” In der unmittelbaren Nachkriegszeit wurde das sog. „Fringsen” bald zum geflügelten Wort für Diebstahl oder Mundraub aus einer Notlage heraus. Bezeichnenderweise wurde dabei aber Frings‘ Ermahnung überhört, die illegale Selbstversorgung sei häufig über das Ziel hinaus geschossen, und unrechtmäßig erworbenes Gut müsse zurückgegeben werden.