Kurzbeschreibung

Im Sommer 1989 suchten tausende ausreisewillige DDR-Bürger/innen Zuflucht in den westdeutschen Auslandsvertretungen in Prag, Warschau, Budapest und Ost-Berlin. Nach einigen Wochen wurden die hygienischen und logistischen Bedingungen unhaltbar, doch die DDR-Regierung war nicht bereit, die Bürger ausreisen zu lassen. Daraufhin verhandelte der bundesdeutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) direkt mit dem sowjetischen Außenminister Eduard Schewardnadse, der schließlich die Ausreise der Botschaftsflüchtlinge nach Westdeutschland ermöglichte. Am 30. September 1989 verkündete Genscher diese Entscheidung auf seiner berühmt gewordenen Rede vom Balkon der deutschen Botschaft in Prag.

Hans-Dietrich Genschers Rede auf dem Balkon der westdeutschen Botschaft in Prag (30. September 1989)

Quelle

/Ich bin zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise... [lauter Jubel]
/Kanzleramtsminister Seiters: Ich denke, wer das gesehen hat, der darf auch als Politiker Gefühle zeigen. Und ich möchte sagen, dies ist eine gute Stunde für viele Menschen, für die wir dankbar sind.
/Genscher: Ich habe dort drüben gesagt, das ist für mich die bewegendste Stunde meiner politischen Arbeit.

tagesschau