Claudia Schiffer – die Beautyikone

Sie ist die Muse der Modeschöpfer, das Gesicht der Neunziger, eine der schönsten Frauen der Welt.

Die Claudia-Schiffer-Ära hat das Modeldasein in andere Sphären katapultiert – die Top-Mädchen zu anbetungswürdigen Stars gemacht. Denn wer ganz oben sein will, muss mehr können als nur wunderhübsch zu posen.

Dies ist die Geschichte einer charismatischen Blonden, einer deutschen Businessfrau, einer zweifachen Mutter – die Geschichte eines Stars.

Die Entdeckung: Wo fangen wir an?

Alles begann mit einer durchtanzten Nacht in einer Diskothek auf der Düsseldorfer Kö im Jahre 1987. Es war Oktober. Claudia Schiffer war damals noch Schülerin und mit ein paar Freunden unterwegs.

Michel Levaton, der Chef der französischen Modelagentur Metropolitan, saß an der Bar und beobachtete sie. Er war auf der Suche nach Nachwuchstalenten und sie war zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Groß, kühl, blond – ein junges, schönes Mädchen

Er ging sofort auf sie zu, stellte sich vor und gab ihr seine Visitenkarte. Natürlich war sie erst verunsichert – Testaufnahmen? Model? Paris? Was wollte dieser Typ? Doch dann schrieb sie ihre Telefonnummer auf und er versprach zuhause anzurufen.

Claudia Schiffer wohnte damals mit ihren Geschwistern Stefan, Caroline und Andreas in einem Haus im nordrhein-westfälischen Rheinberg. Mutter Gudrun und Vater Heinz, ein angesehener Rechtsanwalt, hörten von Claudias nächtlicher Begegnung am nächsten Morgen und reagierten mit äußerster Skepsis.

Die größte Priorität der Eltern war, dass Claudia die Schule beendet. Danach könne sie dann selbst entscheiden...

Doch mit viel Geduld und Überredungskunst schaffte der Pariser Modelscout es dann doch: Claudia Schiffer wurde zum ersten Mal fotografiert. Schüchtern und unsicher und erst siebzehn Jahre alt stand sie im großen Paris der Mode vor der Kamera.

Heute erzählt sie offen, dass sie damals schnell einen roten Kopf bekam, dass sie als Teenager Komplexe hatte, weil sie sehr früh sehr groß und sehr dünn war.

Doch vor der Kamera war alles anders. Das Make-up des Visagisten verwandelte sie in eine andere Person, so verwandelte sich auch ihre eigene Persönlichkeit – sie wurde zunehmend selbstsicherer. Ja, es machte ihr Spaß, in verschiedene Rollen zu schlüpfen.

So überraschte sie ihre ganze Umgebung – und sich selbst am meisten

Die Zeit in ihrer Heimatstadt Rheinberg war vorbei, jetzt begann ein ganz anderes, ein neues Leben.

Das neue Leben

In Paris war es nicht ganz so leicht. Die Fashionszene begegnete der jungen Frau aus Deutschland mit verhaltenem Beifall. „Sie sieht noch zu kindlich aus“, war meist der kurze Kommentar. Doch dann wird sie der berühmten Odile Sarron vorgestellt, der einflussreichen Bookerin der französischen Frauenzeitschrift Elle. Sie bucht Claudia auf der Stelle. Und zwei Wochen später erscheint das Hochglanzmagazin. Es ist Claudia Schiffers erste große Veröffentlichung. Und wenn Odile Sarron an ein neues Talent glaubt, dann tun das auch die anderen.

Es folgten Italien, England und Deutschland – der Durchbruch im eigenen Land war geschafft

Das schüchterne junge Mädchen ist ganz bei der Sache. Doch sie versteht noch kaum Französisch, was die Sache nicht leichter macht und sie nicht unbedingt glücklicher.

Sie weiß aber, wenn sie nicht hundert Prozent gibt, dann ist der Zauber bald vorbei. Sie lacht, ist freundlich und ignoriert die Eitelkeiten der Modewelt. Denn sie will ganz nach oben.

Als dann Starfotografin Ellen von Unwerth sie für die amerikanische Erfolgsmarke Guess-Jeans fotografiert, ganz sexy, à la Brigit Bardot, staunt Claudia über ihre erotische Wirkung.

Und nicht nur sie:

Claudia Schiffer wird in Rekordzeit an die Spitze des Model-Geschäfts katapultiert. Jeder will „die neue Bardot“ haben.

Auch Karl Lagerfeld. Das Fräuleinwunder aus Deutschland läuft für ihn die erste Modenschau und wird zu seiner Muse. Sieben Jahre lang ist sie das Gesicht der Luxusmarke Chanel und der deutsche Designer eine Art Vaterfigur.

Vom Model zum Star: Den Karriere-Einbruch, mit dem viele nach der Chanel-Zeit rechnen, gibt es nicht – der Erfolg geht weiter....

Ihr Gesicht ist auf der Elle, Harper's Bazaar, Vogue, Cosmopolitan, Vanity Fair und sogar auf der Titelseite des renommierten Time Magazine. Das People Magazine zählte sie zu den „25 schönsten Menschen“ und das US Magazine zu den „10 schönsten Frauen“ der Welt.

Und auf der Forbes-Liste der hundert weltweit einflussreichsten Persönlichkeiten ist Claudia Schiffer auf Platz 73 – die einzige dort vertretene deutsche Frau. Sie läuft für die größten Designer über die Catwalks dieser Welt, bekommt einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde als meistfotografiertes Gesicht unserer Zeit.

Sie dreht Fitness-Videos, spielt in sieben Filmen mit, u. a. an der Seite von Dennis Hopper, Matthew Modine, Ben Stiller und Robert Downey jr. Kaum zu glauben, dass ihr vierundzwanzig Stunden täglich ausreichen.

Es folgen Exklusivverträge mit Revlon, mit Citroën und dem Otto-Versand für den sie bis heute arbeitet und eine eigene Kollektion entwirft.

Die Privatfrau. Disziplin, Unabhängigkeit und Professionalität ist Claudia Schiffers Credo. Danach lebt sie

Ganz selten gönnt sie sich eine Auszeit auf Mallorca, ihrem zweiten Zuhause. Hört dann vielleicht Anastacia, Alanis Morissette oder Sheryl Crow und schaut aufs Meer. Dort hat sie schon als kleines Mädchen ihre Sommer verbracht und am Strand Sandburgen gebaut.

Heute, knapp über dreißig, ist sie auch privat glücklich

Nach einem kurzen Intermezzo mit dem Kunsthändler Tim Jeffries, heiratete sie vor zwei Jahren den Filmproduzenten Matthew Vaughn, bekam mit ihm zwei Kinder und lebt seither überwiegend in England auf dem 500 Jahre alte Landgut Coldham Hall.

Seit sie Mutter ist, wirkt sie gelassener, die Mutterrolle gefällt ihr. Ja, Claudia Schiffer scheint am Ziel ihrer Träume. Und der ganze Schiffer-Klan ist überglücklich darüber.