Kurzbeschreibung

In den ostdeutschen Bundesländern versuchte die PDS, sich vom Odium einer Nachfolgepartei der SED zu befreien und als eine legitime demokratische Alternative auf der linken Seite des Spektrums zu positionieren. In Sachsen-Anhalt war sie deswegen sogar bereit, die SPD-geführte Regierung weiterhin zu tolerieren. Bündnis 90/Die Grünen waren zu Beginn des Wahlkampfs deutlich im Aufwind. Doch das dogmatische Wahlprogramm, das u.a. die Erhöhung des Benzinpreises auf 5 DM pro Liter („Ökosteuer“) sowie ein Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen vorsah, schreckte viele potenzielle Wähler ab. In der Neuauflage des Programms wurden deswegen unpopuläre Einzelmaßnahmen nicht mehr erwähnt. Außerdem setzten die Grünen in der heißen Phase des Wahlkampfs auf die Popularität von Joschka Fischer, dem profiliertesten Politiker der Partei (wie auch hier auf dem Poster zu sehen). 

Wahlplakate Bündnis 90/Die Grünen und PDS (10. August 1998)

  • Engelbert Reineke

Quelle

Quelle: REGIERUNGonline