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Text [Der Text ist der von Brahms ausgewählte]
I
Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet
werden.
(Matth. 5, 4.)
Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten.
Sie gehen
hin und weinen und tragen edlen Samen, und kommen mit Freuden und
bringen ihre Garben.
(Ps. 126, 5.6.)
II
Denn alles Fleisch ist wie Gras und alle Herrlichkeit des
Menschen wie des Grases Blumen. Das Gras ist verdorret und die
Blume abgefallen.
(Petri 1, 24.)
So seid nun geduldig, lieben Brüder, bis auf die Zukunft des
Herrn. Siehe, ein Ackermann wartet auf die köstliche Frucht der
Erde und is geduldig darüber, bis er empfahe den Morgenregen und
Abendregen.
(Jacobi 5, 7.)
Aber des Herrn Wort bleibet in Ewigkeit.
(Petri 1,
25.)
Die Erlöseten des Herrn werden wieder kommen, und gen Zion
kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein;
Freude und Wonne werden sie ergreifen und Schmerz und Seufzen wird
weg müssen.
(Jesaias 35, 10.)
III
Herr, lehre doch mich, daß ein Ende mit mir haben muß, und mein
Leben ein Ziel hat, und ich davon muß.
Siehe, meine Tage sind
einer Hand breit vor dir, und mein Leben ist wie nichts vor
dir.
Ach, wie gar nichts sind alle Menschen, die doch so
sicher leben. Sie gehen daher wie ein Schemen, und machen ihnen
viel vergebliche Unruhe; sie sammeln und wissen nicht wer es
kriegen vird. Nun Herr, wess soll ich mich trösten? Ich hoffe auf
dich.
(Ps.39 5.6.7.8.)
Der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand und keine Qual rühret
sie an.
(Weish.Sal. 3, 1.)
IV
Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr Zebaoth! Meine Seele
verlanget und sehnet sich nach den Vorhöfen des Herrn; mein Leib
und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott. Wohl denen, die in
deinem Hause wohnen, die loben dich immerdar.
(Ps.84,
2.3.5.)
V
Ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wieder sehen und
euer Herz soll sich freuen und eure Freude soll neimand von euch
nehmen.
(Ev. Joh. 16, 22.)
Sehet mich an: Ich habe eine kleine Zeit Mühe und Arbeit gehabt
und habe großen Trost funden.
(Sirach 51, 35.)
Ich will euch trösten, wie Einen seine Mutter
tröstet.
(Jes. 66, 13.)
VI
Denn wir haben hie keine bleibende Statt, sondern die
zukünftige suchen wir.
(Ebr. 13, 14.)
Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle
entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und
dasselbige plötzlich, in einem Augenblick, zu der Zeit der letzten
Posaune. Denn es wird die Posaune schallen, und die Toten
wervandelt [sic] werden. Dann wird erfüllet werden das Wort, das
geschrieben steht: Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Tod, wo
ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg?
(1. Korinther 15,
51–55.)
Herr, du bist würdig zu nehmen Preis und Ehre und Kraft, denn
du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen haben, sie
das Wesen und sind geschaffen.
(Off. Joh. 4, 11.)
VII
Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben, von nun an. Ja,
der Geist spricht, daß sie ruhen von ihrer Arbeit; denn ihre Werke
folgen ihnen nach.
(Off. Joh. 14, 13.)
Quelle: Deutscher Originaltext und englische Übersetzung sind online verfügbar unter: https://web.stanford.edu/group/SymCh/supplements/brahms-requiem-text.html