Quelle
Quelle: „Wahlagitatoren“, Zeichnung nach einem Ölgemälde von Heinrich Schaumann. Die Gartenlaube (Leipzig), Jg. 32, Nr. 39 (1884), S. 641. Online verfügbar unter Wikisource, https://de.wikisource.org/wiki/Die_Gartenlaube_(1884)/Heft_39
Diese Zeichnung basiert auf einem Ölgemälde des Münchener Genremalers Heinrich Schaumann. Es erschien 1884 in der populären Familienzeitschrift Die Gartenlaube. Als eines der relativ wenigen Ölgemälde, die den Wahlkampf zum Thema haben, zeigt es liberale Wahlkampfagitatoren (wie der Begleittext erläutert). Diese versuchen, die Stimmen der Landarbeiter zu gewinnen, die durch ihre Kleidung und Werkzeuge als solche erkennbar sind. Da es sich bei der Gartenlaube um eine gemäßigt konservative Zeitschrift handelte, impliziert die Skizze eine Kritik am demokratischen Wahlrecht und den Vorteilen, welche die Liberalen daraus vermeintlich ziehen, mit welchen Mitteln auch immer. Am hinteren Ende des Wagens, teilweise verdeckt durch den Sprecher, sehen wir einen Mann, der Gläser aus seinem großen Krug füllt – ein Hinweis auf Wahlmanipulation durch die Verteilung von kostenlosem Alkohol. Tatsächlich waren das Ausgeben von Alkohol und andere Formen der Wahlbeeinflussung in Deutschland im letzten Drittel des neunzehnten Jahrhunderts weit weniger verbreitet als in Großbritannien und Amerika und gingen nach 1900 weiter zurück.
Quelle: „Wahlagitatoren“, Zeichnung nach einem Ölgemälde von Heinrich Schaumann. Die Gartenlaube (Leipzig), Jg. 32, Nr. 39 (1884), S. 641. Online verfügbar unter Wikisource, https://de.wikisource.org/wiki/Die_Gartenlaube_(1884)/Heft_39