Kurzbeschreibung

Ebenso wie sein Freund Moritz von Schwind verwarf Adrian Ludwig Richter (1803–1884) die melancholische Betrachtungsweise der frühen Romantiker zugunsten einer mehr spielerischen, lyrischen, imaginären Welt. Richter, der hauptsächlich Landschaften malte, verdiente seinen Lebensunterhalt als Buchillustrator wie viele Künstler seiner Generation. Im Sinne der Bewunderung der volkstümlichen Erzählung durch die Romantiker, welche sie als wahren Ausdruck des 'naiven' und „organischen“ Geistes des vormodernen Deutschland feierten, entwickelte Richter einen einfachen und geradlinigen Stil des Holzschnitts. Das hier gezeigte Beispiel stammt aus der 1842er Ausgabe der Volksmärchen der Deutschen von Johann Karl August Musäus, die zuerst in den 1780er Jahren veröffentlicht worden waren. Die Authentizität des Buches wurde von einigen Kritikern des 19. Jahrhunderts wegen des satirischen Charakters der Nacherzählungen Musäus' angezweifelt. Es sollte allerdings nicht vergessen werden, dass Humor, Satire und Ironie für die Weltsicht der Romantiker absolut zentral waren—eine Tatsache, die in den Schriften einiger der bekanntesten Romantiker wie Jean Paul Richter und Clemens Brentano deutlich gemacht wird. Holzschnitt nach einer Zeichnung von Adrian Ludwig Richter (1820–1884), 1842.

Adrian Ludwig Richter, Rübezahl erscheint einer Mutter in Köhlergestalt (1842)

  • Adrian Ludwig Richter

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Adrian Ludwig Richter, Rübezahl erscheint einer Mutter in Köhlergestalt (1842), veröffentlicht in: German History in Documents and Images, <https://germanhistorydocs.org/de/vom-vormaerz-bis-zur-preussischen-vorherrschaft-1815-1866/ghdi:image-2204> [05.11.2024].