Kurzbeschreibung

Christiana Mariana von Ziegler (geb. Romanus, 1695-1760) wurde in eine wohlhabende bürgerliche Familie in Leipzig geboren und heiratete in den niederen Adel ein. Nachdem sie bereits in jungen Jahren zwei Ehemänner und zwei Kinder verloren hatte, zog sie zurück in ihr Elternhaus und begann zu schreiben. Als finanziell unabhängige Frau veranstaltete sie in ihrem Leipziger Haus einen Salon, der von vielen führenden Persönlichkeiten der Literatur und Musik jener Zeit besucht wurde, darunter auch J.S. Bach. Ziegler schrieb die Libretti für neun von Bachs Kantaten, von denen eine in diesem Band vorgestellt wird. Ihr Werk umfasste sowohl Lyrik als auch Prosa, und 1730 wurde sie als einzige Frau Mitglied von Gottscheds Literatenvereinigung „Deutsche Gesellschaft“. Im Jahr 1733 wurde sie von der Universität Wittenberg zur „poeta laureata“ ernannt. Die Tatsache, dass einer Frau diese intellektuellen Ehren zuteil wurden, rief bei vielen ihrer Zeitgenossen heftige Kritik hervor. In ihrem Gedicht „Das männliche Geschlechte, im Namen einiger Frauenzimmer besungen“ von 1739 spiegelt Ziegler augenzwinkernd die Geschlechterrollen ihrer Zeit und deren öffentliche und private Auswirkungen.

Christiana Mariana von Ziegler, Das männliche Geschlechte, im Namen einiger Frauenzimmer besungen (1739)

Quelle

Quelle: Christiana Mariana von Ziegler, „Das männliche Geschlechte, im Namen einiger Frauenzimmer besungen“, Gedichte, Göttingen, 1739. Gelesen von Insa Kummer, http://www.zeno.org/Literatur/M/Ziegler,+Christiana+Mariana+von/Gedichte/Gedichte/Oden/14.+Ode

Christiana Mariana von Ziegler, Das männliche Geschlechte, im Namen einiger Frauenzimmer besungen (1739), veröffentlicht in: German History in Documents and Images, <https://germanhistorydocs.org/de/das-heilige-roemische-reich-1648-1815/ghdi:audio-5045> [05.11.2024].