Kurzbeschreibung
Die sogenannten „Bader” verrichteten eine Reihe von Diensten im
frühneuzeitlichen Europa. Sie gossen Bäder und Dampfbäder auf und
dienten der Klientel der kommunalen Badehäuser als Frisöre. Darüber
hinaus führten sie chirurgische Eingriffe, Aderlässe und
Blutegel-Anwendungen aus, wie auf diesem Bild zu sehen ist. Dargestellt
ist eine Szene in einem Badehaus, und die Bildunterschrift vergleicht
das Leben mit einem heißen Bad – speziell einem Bad, welches fromme
Menschen zum Schwitzen und Bangen bringt, doch letztlich durch Gottes
Gnade Beruhigung verspricht. Im 17. Jahrhundert standen die Badehäuser
zunehmend in der Kritik des Klerus und der nun aufsteigenden Klasse
medizinisch ausgebildeter Ärzte (der Rivalen der Bader), sowohl aus
moralischen als auch hygienischen Gründen. Das Entstehen von Thermen mit
heißen Quellen im 18. Jahrhundert trug außerdem zum raschen und
unwiderruflichen Niedergang der Badehäuser bei.