Kurzbeschreibung

Diese Werbeanzeige für deutsche Fahrräder wurde 1913 von der Firma August Stukenbrok (in Einbeck), dem „größten Fahrradgeschäft Deutschlands“, geschaltet. Fahrräder stellen Paradebeispiele für moderne Waren dar, die in der zweiten Welle der deutschen Industrialisierung für den Verbrauchermarkt (sowohl für den Inlands- als auch für den Exportmarkt) hergestellt wurden. Diese Anzeige, die sich für die kostengünstige Reproduktion in vielen Zeitungen eignete, zeigt ein gut gekleidetes bürgerliches Paar, vermutlich ein Ehepaar, auf einer Fahrradtour durch die Landschaft. (Ein großes „S“ für den Firmennamen schlängelt sich durch die Komposition.) Das Paar ist wohlhabend, wie man an ihrer Kleidung erkennen kann, und die Frau ist mit Sonnenhut und bodenlangem Kleid recht konservativ gekleidet. Trotz der konservativen Kleidung und Haltung, die hier gezeigt wird, beschrieben insbesondere Frauen aus der Mittelschicht den Kauf eines Fahrrads oft als befreiend, da es ihnen ein höheres Maß an Mobilität und damit Unabhängigkeit ermöglichte.

Werbeanzeige für Fahrräder (1913)

Quelle

Quelle: Warenzeichenblatt des Kaiserlichen Patentamts (1914), reg. no. 190961

Werbeanzeige für Fahrräder (1913), veröffentlicht in: German History in Documents and Images, <https://germanhistorydocs.org/de/das-wilhelminische-kaiserreich-und-der-erste-weltkrieg-1890-1918/ghdi:image-5386> [26.09.2025].