Quelle
1. Freiburger Tagblatt, Nr. 83, 24. März 1918:
WTB. Großes Hauptquartier, 23. März. Unter Führung S.M. des Kaisers und Königs ist die Angriffsschlacht gegen die englische Front bei Arras-Cambrai und St. Quentin seit zwei Tagen im Gange. Auch gestern wurden gute Fortschritte gemacht.
Divisionen der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht erstürmten die Höhen nördlich und nordwestlich von Croisilles. Zwischen Fontaine le Croisilles und Moendre drangen sie in die zweite feindliche Stellung ein und nahmen die in ihr gelegenen Dörfer Boulx-Braucourt und Morchies. Starke englische Gegenangriffe scheiterten.
Zwischen Connelieux und dem Omignonbach wurden die ersten beiden Stellungen des Feindes durchstoßen. Die Höhen westlich von Gonzeancourt, Hendicourt und Viller-Faucon wurden genommen, im Tale des Colognebaches Roisel und Marquaixe erstürmt. Erbittert war der Kampf um die Höhen um Epchy. Vom Norden und Süden umfaßt, mußte der Feind sie unseren Truppen überlassen. Zwischen Epchy und Roisel versuchte der Engländer vergeblich in starken Gegenangriffen, unsere siegreich vordringenden Truppen zum Halten zu bringen. Sie warfen ihn überall unter dem schwersten Verlusten zurück. Die Höhen nördlich von Vermand wurden erstürmt. Wir stehen vor der dritten feindlichen Stellung.
Unter der Einwirkung dieser Erfolge räumte der Feind seine Stellungen im Bogen südwestlich von Cambrai. Wir sind ihm über Demicourt, Flesquiere und Ribecourt gefolgt.
Zwischen dem Omignon-Bach und der Somme haben sich Korps der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz nach Eroberung der ersten feindlichen Stellungen den Weg durch den Holnon-Wald und über die Höhen von Favy und Rouzy erkämpft und dringen in die dritte feindliche Stellung ein.
Südlich der Somme durchbrachen Divisionen die feindlichen Linien und warfen den Feind in rückhaltlosem Vordringen über die Crozat-Kanal nach Westen zurück. Jägerbatallione erzwangen den Übergang über die Oise westlich von La Fere. Im Verein mit den ihnen nachfolgenden Divisionen stürmten sie die durch das ständige Werk von La Fere gekrönten Höhen nordwestlich der Stadt.
2. Freiburger Tagblatt, Nr. 85, 26. März 1918:
WTB, Großes Hauptquartier, 26. März. Im Weitergange der „Großen Schlacht“ in Frankreich haben unsere Truppen gestern neue Erfolge errungen. Aus Flandern und aus Italien herangeführte englische Divisionen und Franzosen warfen sich ihnen in verzweifelten Angriffen entgegen. Sie wurden abgeschlagen!
[…]
Seit Beginn der Schlacht wurden 93 feindliche Flugzeuge und 6 Fesselballone abgeschossen. Rittmeister Freiherr von Richthofen errang seinen 67. und 68., Leutnant Bongartz seinen 22., Oberleutnant Loerzer seinen 24., Vizefeldwebel Baeumer seinen 23., Leutnant Kroll seinen 22. und Leutnant Thuy seinen 20. Luftsieg.
Die Beute an Geschütze ist auf 963 gestiegen. Mehr als 100 Panzerwagen liegen in den eroberten Stellungen.
3. Freiburger Tagblatt, Nr. 100, 11. März 1918:
WTB, Großes Hauptquartier, 11. April. Gestern wurde der Angriff auf noch breiterer Front fortgesetzt. Truppen des Generals Sixt von Arnim nahmen Hollebeke und die südlich anschließenden ersten englischen Linien. Sie erstürmten die Höhe von Meesen (Messines) und behaupteten sie gegen starke feindliche Gegenangriffe. Südlich von Waasten (Warneton) stießen sie bis an den Ploegsteert-Wald vor und erreichten die Straße Ploegsteert-Armentieres.
Die Armee des Generals von Quast überschritt an mehreren Stellen zwischen Armentieres und Estaires die Lys und steht im Kampfe mit neuherangeführten englischen Truppen auf dem Nordufer des Flusses. Südlich von Estaires haben wir kämpfend die Lowe und die Gegend nordöstlich von Bethune erreicht.
Die Gefangenenzahl ist auf weit über 10 000 gestiegen, darunter ein portugiesischer General.
4. Freiburger Tagblatt, Nr. 106, 17. April 1918:
WTB, Großes Hauptquartier, 17. April. Auf dem blutdurchtränkten Kampffelde der vorjährigen Flandernschlacht besetzte die Armee des Generals Sixt von Arnim Paschendaele und schob auf Becelaere und Gheluvelt ihre Linien vor.
5. Freiburger Tagblatt, Nr. 146, 28. Mai 1918:
WTB, Großes Hauptquartier, 28. Mai. Die Armee des Generals von Boehn hat den Chemin des Dames erstürmt. Der langgestreckte Bergrücken, an dem der große Durchbruchsversuch der Franzosen im Frühjahr 1917 zerschellte, und den wir aus strategischen Gründen im Herbste vorigen Jahres räumten, ist wieder in unserer Hand.
6. Freiburger Tagblatt, Nr. 195, 16. Juli 1918:
WTB, Großes Hauptquartier, 16. Juli. Die Armee des Generalobersten v. Boehn hat zwischen Jaulgonne und östlich von Dormans die Marne überschritten. Pioniere setzten im Morgengrauen die Sturmtrupps über den Fluß und schufen damit die Grundlagen für den Erfolg des Tages. Infanterie erstürmte die steilen Hänge auf dem Südufer der Marne. Unter ihrem Schutz vollzog sich der Brückenschlag. Im steten Kampfe durchstießen wir das zäh verteidigte Waldgelände der ersten feindlichen Stellung und warfen den Feind auf seine rückwärtigen Linien auf Condé-la Chapelle-Compliey-Mareuil zurück. Auch nördlich der Marne entrissen wir Franzosen und auch Italienern ihre erste Stellung zwischen Ardre und Marne.
7. Freiburger Tagblatt, Nr. 198, 18. Juli 1918:
WTB, Großes Hauptquartier, 18. Juli. Zwischen Aisne und Marne ist die Schlacht von neuem entbrannt. Der Franzose hat dort seine lang erwartete Gegenoffensive begonnen.
Durch Verwendung stärkster Geschwader und Panzerkraftwagen gelang es ihm zunächst, überraschend an einzelnen Stellen in unsere vordersten Infanterie- und Artillerielinien einzubrechen und unsere Linien zurückzudrücken. Weiterhin haben unsere Stellungsdivisionen im Verein mit bereitstehenden Reserven einen feindlichen Durchbruch vereitelt. Gegen Mittag waren die französischen Angriffe in der Linie südwestlich von Soissons-Neuilly und nordwestlich von Chateau-Thierry zum Scheitern gebracht. Am Nachmittag brachen an der ganzen Angriffsfront sehr starke Teilangriffe des Feindes an unseren Linien zusammen. Die dem Kampffeld zustrebenden feindlichen Kolonnen waren das Ziel unserer erfolgreichen Schlachtflieger. Unsere Jagdflieger schossen 32 Flugzeuge des Gegners ab.
Gegen die Südfront der Marne hat der Franzose nach seinen Mißerfolgen am 16. und 17. nur noch Teilangriffe nordwestlich von Mareuil geführt. Sie wurden abgewiesen.
8. Freiburger Tagblatt, Nr. 201, 22. Juli 1918:
WTB, Großes Hauptquartier, 21. Juli. Zwischen Aisne und Marne suchte der Feind gestern unter Einsatz neuer Divisionen die Entscheidung der Schlacht zu erzwingen. Der Feind wurde zurückgeschlagen. Er hat große Einbuße erlitten. Hilfsvölker der Franzosen, Algerier, Tunesier, Marokkaner und Senegalneger trugen an den Brennpunkten die Hauptlast des Kampfes. Senegalbataillone, als Sturmblocks auf französische Divisionen verteilt, folgten hinter Panzerwagen den weißen Franzosen voran. Amerikaner – auch schwarze Amerikaner – Engländer und Italiener kämpften zwischen den Franzosen.
[…] Auch südlich des Oureq brach unser Gegenangriff den feindlichen Ansturm. Nordwestlich von Chateau-Thierry haben wir die in den letzten [sic] immer wieder vergeblich angegriffenen Stellungen auch gestern gegen mehrfache starke Angriffe der Amerikaner siegreich behauptet. Der Amerikaner erlitt hier besonders hohe Verluste. In der Nacht legten wir, vom Feinde ungestört, die Verteidigung in das Gelände nördlich und nordöstlich von Chateau-Thierry zurück.
9. Freiburger Tagblatt, Nr. 219, 9. August 1918:
WTB, Großes Hauptquartier, 9. August. Zwischen Ancre und Avre griff der Feind gestern mit starken Kräften an. Durch dichten Nebel begünstigt drang er mit seinen Panzerwagen in unsere Infanterie- und Artillerielinien ein. Nördlich der Somme warfen wir den Feind im Gegenstoß aus unseren Stellungen zurück. Zwischen Somme und Avre brachte unser Gegenangriff den feindlichen Ansturm dicht östlich der Linie Morcourt-Harbonieres-Gaiz-Fresnoy-Contoire zum Stehen. Wir haben Einbuße an Gefangenen und Geschützen erlitten. Durch Gefangene, die wir machten, wurden Engländer mit australischen und kanadischen Hilfskorps sowie Franzosen festgestellt.
10. Freiburger Tagblatt, Nr. 232, 22. August 1918:
WTB, Großes Hauptquartier, 21. August. Südlich von Arras hat der Engländer gestern mit neuen großen Angriffen begonnen. Englische Armeekorps und Neuseeländer waren südlich von Moyeville und der Ancre in Richtung auf Bapaume in tiefer Gliederung eingesetzt. Das englische Kavalleriekorps stand hinter der Front zum Einsatz bereit. Durch stärkstes Artilleriefeuer und mehrere hundert Panzerwagen unterstützt, stieß die Infanterie des Feindes auf der etwa 20 Kilometer breiten Front zum Angriff vor. Vor unseren Schlachtstellungen brach ihr erster Ansturm zusammen. In örtlichen Gegenstößen nahmen wir Teile des dem Feinde plangemäß überlassenen Geländestreifens wieder. Der Feind setzte seine heftigen Angriffe den Tag über fort. Ihr Schwerpunkt lag auf den Flügeln des Angriffsfelds. Sie sind völlig und unter schweren Verlusten für den Feind gescheitert.
11. Freiburger Tagblatt, Nr. 247, 6. September 1918:
WTB, Großes Hauptquartier, 6. September. Erkundungsabteilungen des Feindes, die zwischen Ypern und La Bassee vorfühlten, und nördlich von Lens unter starkem Feuerschlag vorbrachen, wurden abgewiesen. Am Abend schlugen hessische Truppen zwischen Kloegseert und Armentieres mehrfache Angriffe des Gegners zurück. Sie machten hierbei mehr als 100 Gefangene. Erfolgreicher Vorstoß in die englischen Gräben bei Hulluch.
[…]
Östlich von Soissons ist der Feind über die Vesle gefolgt. Unsere Infanterieabteilungen und Artillerie haben ihn lange aufgehalten und ihm Verluste zugefügt. Auf den Höhen nordwestlich von Fismes wurden stärkere Angriffe der Amerikaner abgewiesen.
12. Freiburger Tagblatt, Nr. 310, 8. November 1918:
WTB, Großes Hauptquartier, 8. November 1918. Der Franzose, der sich nordöstlich von Oudengarde erneut auf dem östlichen Scheldeufer festsetzte, wurde im Gegenangriff wieder über den Fluß geworfen. Zwischen der Schelde und der Maas haben wir die Bewegungen in letzter Nacht planmäßig weitergeführt. Vor unseren neuen Linien entwickelten sich Nachhutkämpfe, die südlich der Straße Valenciennes-Mons, an der Sambre, nördlich von Avesnes und auf den Maashöhen südwestlich von Sedan größeren Umfang annahmen. Sie endeten überall mit der Abwehr des Gegners. Der Feind stand am Abend östlich von Bavai – nördlich von Avesnes – östlich von La Capelle – südwestlich von Hirson – südlich von Signy-l'Abbaye, bei Poix Terron und auf den Maashöhen südwestlich von Sedan. Östlich der Maas Teilkämpfe in dem Waldgelände westlich von Brandeville.