Kurzbeschreibung

In den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs und den letzten Wochen vor seinem Selbstmord verfasste Adolf Hitler 1945 mit Hilfe seines Privatsekretärs Martin Bormann seine letzten schriftlichen Gedanken und sein Testament. Diese Auszüge aus diesen letzten Schriften offenbaren Hitlers Überlegungen zu menschlichen „Rassen“ und internationaler Politik zu einer Zeit, als bereits klar war, dass Deutschland den sechs Jahre zuvor begonnenen Krieg nicht gewinnen konnte.

Nach dem Krieg gelangte der Schweizer Bankier und Rechtsextremist François Genoud auf ungeklärte Weise in den Besitz der Bormann-Dokumente und veröffentlichte sie zunächst auf Französisch und Englisch. Der deutsche Text wurde 1981 mit einem Essay des britischen Historikers Hugh Trevor-Roper sowie einem Nachwort des ehemaligen französischen Hohen Kommissars für Deutschland André François-Poncet veröffentlicht. Die Authentizität der Dokumente wird von einigen Historikern in Frage gestellt.

Im ersten Auszug zieht Hitler eine Bilanz der imperialen Projekte Europas im 19. und 20. Jahrhundert. Er argumentiert, dass Großbritannien und Frankreich sich auf ihre eigenen Staaten hätten konzentrieren sollen, anstatt sich auf finanziell belastende Projekte der kolonialen Expansion einzulassen. Hitler hatte immer über Deutschland hinausgeschaut, um Beispiele für „Rassen“ zu studieren. Im zweiten Auszug erklärt er, dass Deutschlands Versäumnisse leicht zu erkennen seien: Dem deutschen Volk habe es an Engagement für die Erhaltung einer „reinen Rasse“ gefehlt, und es habe es versäumt, das sogenannte Judenproblem zu beseitigen, was bedeutete, dass der Antisemitismus fortbestehen würde. Der dritte Auszug offenbart Hitlers letzte Frustration: sein faschistischer Verbündeter und Partner Mussolini und Italien. Das Versagen der Italiener während des Krieges war Hitlers größtes Ärgernis. Ohne die Italiener, so argumentiert Hitler, hätten die Nationalsozialisten in ganz Afrika und im Mittelmeerraum Revolutionen anzetteln können.

Diese Auszüge weisen auf einen wichtigen und bislang wenig untersuchten Faktor hin, der Hitler und die Weltanschauung der Nationalsozialisten beeinflusste: Hitler blickte häufig über Europa hinaus, um sein rassistisches Denken zu rechtfertigen, um den Platz Deutschlands in eine längere Weltgeschichte einzuordnen und um sich Deutschlands Zukunft als Weltmacht vorzustellen.

Auszüge aus Hitlers letzten Diktaten über menschliche „Rassen“ und internationale Politik (Februar – April 1945)

Quelle

7. Februar 1945

[] Aus der Antike wie aus der Geschichte der Neuzeit ist ersichtlich, daß die überseeischen Unternehmungen auf die Dauer nur zur Verarmung der Nationen beitrugen, die sich darauf eingelassen hatten. Alle vergeudeten sie darin ihre Kräfte. Alle erlagen zuletzt als ausgleichende Gerechtigkeit dem Druck der Kräfte, die sie selber gerufen oder erweckt hatten. Gäbe es dafür ein besseres Beispiel als das der Hellenen?

Was für die alten Griechen gilt, trifft auch für die heutige Zeit und für die Europäer zu. Kein Zweifel, die Rückbesinnung auf die eigenen Werte ist für die Völker eine Notwendigkeit. Wer sich die Mühe macht, einen genügend langen Zeitraum zu studieren, wird in den Ereignissen eine Bestätigung dieser Feststellung finden.

Spanien, Frankreich und schließlich auch England haben sich in diesen kolonialen Unternehmungen verblutet und ihre Lebenskraft verloren. Die Kontinente, die Spanien und England zum Leben erweckten, die sie von Grund auf neu schufen; führen heute ein ausgeprägtes Eigenleben. Sie entsinnen sich nur in leeren Phrasen ihrer Herkunft, als künstliche Ableger, denen es an Tradition, Seele und Kultur mangelt.

Man kann von einem Erfolg der Neubesiedlung in den praktisch leeren Kontinenten sprechen. Das ist der Fall bei den Vereinigten Staaten von Amerika und in Australien, Erfolge, meinetwegen; aber nur in materieller Sicht. Auch das sind künstliche Konstruktionen, seelenlose Gebilde, von denen man nicht weiß, ob sie im Kindesalter steckengeblieben oder schon der Greisenhaftigkeit verfallen sind. In den schon bewohnten Kontinenten war der Mißerfolg noch augenfälliger. Hier vermochten sich die Weißen nur durch Gewalt aufzudrängen, und ihr Einfluß auf das Wesen der angestammten Einwohner blieb sozusagen gleich Null: Die Hindu blieben Hindu, die Chinesen blieben Chinesen, die Moslem blieben Moslem. Keine tiefgreifenden Wandlungen, auf dem Gebiete der Religion noch weniger als auf anderen, und das trotz gewaltiger Anstrengungen der christlichen Missionen. Fälle wahrhafter Bekehrungen sind selten, deren Aufrichtigkeit erst noch zu beweisen wäre, es handle sich denn um ausgesprochene Deppen. Doch eines haben die Weißen diesen Völkern immerhin gebracht, nämlich das Schlimmste, was sie ihnen bringen konnten, die schwersten Geißeln der Menschheit: den Materialismus, den Alkoholismus, den Fanatismus und die Syphilis! []

13. Februar 1945

[] Damit wäre dafür gesorgt, daß der Antisemitismus nicht ausstirbt: die Juden selbst nähren und schüren ihn unaufhörlich: Die Ursache müßte erst verschwinden, damit die Abwehr aufhörte. Darin wenigstens kann man sich auf die Juden verlassen: der Antisemitismus wird erst mit ihnen aus der Welt geschafft werden.

Selbst wer sich frei weiß von Gefühlen des Rassenstolzes, muß zugeben, daß für keine Rasse die Vermischung mit einer anderen Rasse wünschenswert ist. Die systematische Rassenkreuzung hat, ohne einige Zufallserfolge verleugnen zu wollen, niemals zu einem guten Ergebnis geführt. Dadurch, daß sich eine Rasse rein erhalten will; beweist sie gerade ihre Lebenskraft und ihren Lebenswillen. Mir erscheint es nur normal, daß jeder seinen Rassenstolz besitzt, und das heißt noch lange nicht, daß er die anderen mißachtet. Ich war nie der Meinung, daß etwa Chinesen oder Japaner rassisch minderwertig wären. Beide gehören alten Kulturen an, und ich gebe offen zu, daß ihre Tradition der unsrigen überlegen ist. Sie haben allen Grund; darauf stolz zu sein, genau wie wir stolz sind auf den Kulturkreis, dem wir angehören. Ich glaube sogar, daß es mir um so leichter fallen wird, mich mit den Chinesen und den Japanern zu verständigen, je mehr sie auf ihrem Rassenstolz beharren.

Einen auf der Rassenzugehörigkeit beruhenden Stolz kannte der Deutsche im Grunde genommen nicht. []

17. Februar 1945

Der italienische Verbündete war uns rundheraus gesagt überall im Wege. Seinetwegen konnten wir in Nordafrika keine von Grund auf neue Politik betreiben. Es lag unter den gegebenen Umständen auf der Hand, daß Italien diesen Raum für sich beanspruchte, und der Duce machte diesen Anspruch auch immer geltend. Allein hätten wir die Möglichkeit gehabt, die von Frankreich beherrschten islamischen Völker zu befreien. Ein solcher Aufstand mußte unabsehbare Auswirkungen in Ägypten und dem von den Engländern unterworfenen Nahen Osten haben. Dadurch, daß wir unser Schicksal mit dem der Italiener verknüpften, war eine solche Politik undenkbar. Dabei bebte die islamische Welt in Erwartung unserer Siege. Die Völker Ägyptens, des Irak und des ganzen Nahen Ostens waren bereit zum Aufstand. Wir hätten alles tun müssen, ihnen zu helfen, um ihren Mut zu stärken, wie es unser Vorteil und unsere Pflicht verlangten. Daß wir mit den Italienern verbündet waren, lähmte uns und verursachte überdies bei unseren mohammedanischen Freunden ein Mißbehagen, weil wir in ihren Augen, gewollt oder nicht gewollt, Komplizen ihrer Unterdrücker waren. Die Italiener sind nämlich in jenen Gebieten noch verhaßter als die Franzosen und die Engländer. Die Erinnerung an die Greuel gegen die Senussi ist immer noch lebendig. Dazu entlockte die Anmaßung des Duce, sich als „das Schwert des Islam“ feiern zu lassen, schon vor dem Kriege nur ein höhnisches Grinsen. Diesen Titel, welcher dem Propheten Mohammed und einem Eroberer wie Omar wohl ansteht, hatte sich Mussolini von einigen armen Teufeln verleihen lassen, die er dafür bezahlt oder erpreßt hatte. Dabei war für uns Deutsche eine großzügige proislamische Politik so einfach und naheliegend. Sie ist uns versaut worden – wie noch vieles andere durch unsere Bündnistreue versaut wurde!

18. Februar 1945

[] Für uns wird Japan für alle Zeiten Freund und Bundesgenosse bleiben. In diesem Krieg haben wir gelernt, es zu schätzen und immer mehr zu achten. Durch den gemeinsamen Kampf werden unsere Beziehungen mit Japan noch enger und fester werden. Sicherlich ist es bedauerlich, daß die Japaner nicht auf der Stelle mit uns in den Krieg gegen Sowjet-Rußland eingegriffen haben. In diesem Fall würden Stalins Armeen in diesem Augenblick nicht Breslau belagern und die Sowjets ständen nicht in Budapest. Wir hätten gemeinsam den Bolschewismus vor dem Winter 1941 ausgerottet, und Roosevelt hätte sich schwer gehütet, mit solchen Gegnern anzubandeln. Andererseits könnte man auch bedauern, daß die Japaner nicht schon 1940, also unmittelbar nach der Niederlage Frankreichs, Singapur besetzten. Die Vereinigten Staaten wären, mitten in ihren Präsidentschaftswahlen, außerstande gewesen, etwas zu unternehmen. Es gab auch damals einen Wendepunkt dieses Krieges.

Sei dem wie es wolle, unsere Schicksalsverbundenheit mit den Japanern wird bestehenbleiben. Wir werden zusammen siegen oder wir werden gemeinsam untergehen. Sollte das Schicksal uns zuerst vernichten, so kann ich mir kaum vorstellen, daß die Russen den Mythos der „asiatischen Solidarität“ Japan gegenüber noch lange aufrechterhalten.

20. Februar 1945

[] Mit diesen romanischen Völkern haben wir wirklich kein Glück. Ihre Anmaßung steigt im umgekehrten Verhältnis zu ihrer Ohnmacht, und dadurch wird uns jede Chance verdorben. Wir konnten die Italiener nicht zurückhalten von ihrer Sucht, sich auf den Schlachtfeldern hervorzutun. Und wir waren doch hundertfach bereit, ihren Heldenmut zu bezeugen und sie am Siegeslorbeer teilhaben zu lassen, ihnen jeden vertretbaren Teil an der Kriegsbeute zu reservieren – mit der einzigen Bedingung, daß sie dem Schlachtfeld fernblieben.

[]

Wir haben wirklich kein Glück mit den Romanen! Während ich mich nach Montoire begab, um eine groteske Politik der Zusammenarbeit zu demonstrieren, und darauf nach Hendaye, um einen Judaskuß zu erdulden, benützte ein dritter Romane (der mein wirklicher Freund war) die Gelegenheit meiner Abwesenheit, um seinen unglückseligen Griechenfeldzug zu starten.

[]

2. April 1945

Wenn man sich in bezug auf das Ausland auch nicht an Faustregeln halten kann, denn man muß sich stets den Umständen anpassen, so steht doch auf jeden Fall fest, daß Deutschland seine zuverlässigsten Freunde immer unter den Völkern gewinnen wird, die gegen das jüdische Gift aus ihrer Wesensart heraus gefeit sind. Ich bin überzeugt, daß die Japaner, die Chinesen und die islamischen Völker uns immer näher stehen werden als etwa Frankreich, und das trotz der zwischen uns bestehenden Blutsverwandtschaft. Das Unglück will es, daß Frankreich im Laufe der Jahrhunderte entartete und daß seine führenden Schichten dem jüdischen Geist verfallen sind. Das hat bereits derartige Ausmaße angenommen, daß es nicht mehr rückgängig zu machen ist. Frankreich ist dazu verurteilt, die Politik der Juden zu betreiben.

Nach einer Niederlage des Reiches wird es bis zum Aufkommen nationalistischer Bestrebungen in Asien, in Afrika und vielleicht auch in Südamerika nur noch zwei Mächte in der Welt geben, die einander ebenbürtig gegenübertreten können: die Vereinigten Staaten und Sowjetrußland. Durch die Gesetze der Geschichte und der geographischen Lage ist es diesen beiden Kolossen bestimmt, ihre Kräfte zu messen, sei es auf militärischem, sei es auch nur auf wirtschaftlichem und ideologischem Gebiet. []

Wenn es Amerika nicht gelingt, sich zu einer etwas weniger naiv-kindischen Lebensauffassung durchzuringen als seine gegenwärtige, auf reine Massenpsychose und sogenannte christliche Wissenschaft begründete Allerweltsmoral, dann ist es fraglich, wie lange noch dieser Erdteil unter weißer Vorherrschaft bleiben wird. Es wird sich dann herausstellen, daß dieser tönerne Koloß nach seinem raketenhaften Aufstieg gerade nur zu seiner Selbstzerstörung fähig war. Welche Chancen für die gelbe Rasse angesichts eines solchen Verfalles! Rechtlich und historisch betrachtet, hätte sie genau die gleichen Rechte – oder genaugenommen ebensowenig Rechte! – für eine Invasion dieses Erdteils wie die Europäer im XVI. Jahrhundert.

Ihre täglich anwachsenden unterernährten Volksmassen geben ihnen das Recht der Hungrigen, ihren Hunger zu stillen; und das ist das einzige Recht, welches die Geschichte anerkennt – unter der Voraussetzung, daß dieses Recht die Macht auf seiner Seite hat!

Was auch immer eintreten mag, es bleibt Naturgesetz in dieser grausamen Zeit, in die uns zwei große Kriege zurückgeworfen haben, daß nur diejenigen weißen Völker Aussichten haben, zu überleben und zu neuer Blüte zu gelangen, welche imstande sind durchzuhalten und welche ohne jede Hoffnung noch den Mut bewahren, bis zum Tode zu kämpfen. Diese Eigenschaften aber sind nur den Völkern zu eigen, die das jüdische Gift in ihrem Körper ausgerottet haben.

Quelle: Hitlers politisches Testament. Die Bormann Diktate vom Februar und April 1945. Mit einem Essay von Hugh R. Trevor-Roper und einem Nachwort von André François-Poncet. Hamburg: Albrecht Knaus, 1981, S. 54-56; 66-67; 85-86; 92-93; 95-96; 123-125.