Kurzbeschreibung

Im Zuge der Umstellung der Wirtschaft auf Kriegsproduktion nahm die Häufigkeit von Bildern und Artefakten, die Krieg und Militarismus verherrlichten, im kulturellen Alltag des nationalsozialistischen Deutschlands zu. Ein signifikantes Beispiel für diesen Wandel war die Art und Weise, wie Feiertage zur Förderung einer militaristischen Agenda instrumentalisiert wurden. Eine landesweite Kampagne rief Ende 1935 zu einem „Weihnachten in Uniform“ auf –  ein Versuch, das Weihnachtsfest mit einem Gefühl der nationalen Pflichterfüllung zu verbinden. In diesem Jahr wurde in Deutschland auch die Wehrpflicht wieder eingeführt, und so diente die Weihnachtskampagne dazu, den Militärdienst für die gesamte Bevölkerung zu normalisieren. Auch das Kinderspielzeug änderte sich in dieser Zeit, da Spielzeugsoldaten, Militärfahrzeuge und Spielzeugwaffen im Vergleich zu nicht-militärischem Spielzeug immer häufiger angeboten wurden. Diese Anzeige aus dem Weihnachtskatalog des Warenhauses Kaufhof von 1935 informiert Eltern über dessen „Große Auswahl an Festungen und Soldaten-Spielzeug: alles fürs Kinderherz“ und illustriert, wie diese Art von Spielzeug in der Weihnachtszeit beworben wurde.

Kaufhof Weihnachtskatalog (1935)

Quelle

Quelle: Kaufhof Weihnachtskatalog, 1935, S. 8. Nachgedruckt in Judith and Rita Breuer, Hrsg., Von wegen Heilige Nacht. Das Weihnachtsfest in der politischen Propaganda. Mühlheim an der Ruhr: Verlag an der Ruhr, 2000.

Kaufhof Weihnachtskatalog (1935), veröffentlicht in: German History in Documents and Images, <https://germanhistorydocs.org/de/deutschland-nationalsozialismus-1933-1945/ghdi:image-5184> [01.10.2024].