Kurzbeschreibung
Die nationalsozialistische Vorzeigefamilie schlechthin war die des
Propagandaministers Joseph Goebbels. Seine Frau Magda war hoch
gewachsen, blond und blauäugig und verkörperte das „arische“
Schönheitsideal. Da Hitler unverheiratet war, repräsentierte sie das
NS-Regime oft an seiner Seite bei offiziellen Staatsempfängen oder
Parteifunktionen. In Propagandapublikationen wurde sie als perfekte
Hausfrau und Mutter dargestellt. 1938 erhielt sie als erste Frau das
„Ehrenkreuz der deutschen Mutter". Sie gebar Goebbels insgesamt
sechs Kinder, über deren Leben die Öffentlichkeit in Verfilmungen und in
Wochenschauen regelmäßig informiert wurde. Hinter der stilisierten
Fassade verbarg sich jedoch eine Realität, die kaum den
Propagandadarstellungen des idealen Ehe- und Familienlebens entsprach.
Joseph Goebbels war für die Vielzahl seiner außerehelichen Affären
bekannt, seine Frau war vor allem Hitler ergeben. Dessen Weigerung,
einer Scheidung zuzustimmen, hielt sie 1938 davon ab, ihren Mann zu
verlassen. Am 1. Mai 1945 vergifteten Joseph und Magda Goebbels ihre
sechs Kinder im Bunker unter der Berliner Reichskanzlei und begingen
anschließend Selbstmord. In einem Abschiedsbrief an ihren Sohn Harald
Quandt aus erster Ehe erklärte Magda Goebbels, dass ihre Kinder nicht in
einer Gesellschaft ohne Nationalsozialismus aufwachsen sollten. Das Foto
zeigt von links nach rechts: Helmut (geb. 1935), Hildegard (geb. 1934),
Magda mit Hedwig (geb. 1937), Helga (geb. 1932) mit Holdine (geb. 1938),
sowie Harald Quandt (geb. 1921). 1940 wurde die jüngste Tochter Heidrun
geboren.