Quelle
Quelle: Deutsches Gold: gesundes Leben, frohes Schaffen. Hg. Von Hans Reiter and Joh. Breger, Munich, 1942. Bildstelle: Reichsausschuss für Volksgesundheitsdienst, Berlin.
Im nationalsozialistischen Deutschland wurden über die offizielle Propaganda und die Medienkanäle konzertierte Anstrengungen unternommen, um den übermäßigen Konsum von Alkohol und Tabak zu reduzieren – eine Kampagne, die durch wissenschaftliche Erkenntnisse über die Gesundheitsrisiken beider Produkte unterstützt wurde. Das NS-Regime nutzte die wissenschaftlichen Erkenntnisse wesentlich aktiver als andere Regierungen zu dieser Zeit und versuchte, die Deutschen davon zu überzeugen, beide Gewohnheiten einzuschränken, um die körperliche Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern, die Produktion zu steigern und Autounfälle zu vermeiden. Hitler war neben anderen führenden Nationalsozialisten ein Abstinenzler: er enthielt sich dem Alkohol gänzlich. Himmler schickte 1937 einen Brief an alle Führerscheininhaber, in dem er vor den Gefahren von Alkohol am Steuer warnte. Ab 1941 verbot die Partei das Rauchen in vielen öffentlichen Räumen wie Parteibüros und Wartezimmern sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln. Das hier gezeigte Plakat appellierte insbesondere an die deutschen Mütter, sich vor den Gefahren von Alkohol und Tabak für ihre Kinder in Acht zu nehmen, und forderte sie auf, während der Schwangerschaft völlig auf Alkohol zu verzichten. Obwohl die Erhaltung der Gesundheit der Deutschen eine Priorität war, waren viele in der NS-Bewegung der Meinung, dass diese Gewohnheiten grundsätzlich nicht dem disziplinierten Lebensstil des idealen Nazi-Mannes oder der idealen Nazi-Frau entsprachen. Trotz der öffentlichen Kampagnen und der gesetzlichen Vorschriften scheinen die Deutschen das Rauchen oder Trinken jedoch nicht erheblich eingeschränkt zu haben, bis der Krieg schließlich die Beschaffung dieser Genusswaren erschwerte.
Quelle: Deutsches Gold: gesundes Leben, frohes Schaffen. Hg. Von Hans Reiter and Joh. Breger, Munich, 1942. Bildstelle: Reichsausschuss für Volksgesundheitsdienst, Berlin.