Kurzbeschreibung

Um Arbeiter für Niedriglöhne und lange Arbeitswochen zu kompensieren, begann das Amt „Schönheit der Arbeit“ ab November 1933 eine Kampagne für die Verbesserung der deutschen Arbeitsplatzverhältnisse. Unter jährlichen Parolen wie „Entrümpelung der Betriebe“ oder „Gutes Licht, gute Arbeit“, sollten Arbeitgeber angeregt werden, bessere Hygiene- und Sicherheitszustände sowie verschiedene Freizeitangebote in ihren Firmen zu bieten. Saubere, gesunde und zufriedene Arbeiter würden im Gegenzug höhere Produktivität und Leistungsbereitschaft zeigen. Neben Steuerbegünstigungen wurden Arbeitgeber auch durch Wettbewerbe und Preise angeregt, an der Kampagne teilzunehmen. Unter anderem wurden herausragende Betriebe am 1. Mai von Hitler als „nationalsozialistische Musterbetriebe“ ausgezeichnet. Nach offiziellen Angaben waren bis 1938 rund 34.000 Firmen den Verbesserungsaufrufen gefolgt. Tatsächlich wurden die Kosten vieler Maßnahmen indirekt von der Arbeiterschaft getragen, da sie die Verbesserungsarbeiten oft selbst unbezahlt während ihrer Freizeit verrichten musste.

„Musterbetriebshof“ mit Wandparole der Deutschen Arbeitsfront 1937/38)

  • Heinrich Hoffmann (1885-1957)

Quelle

Quelle: Sperrholzwerk Ebersberg, Kurt Rode Ebersberg/Obb. Fabrikhof mit Wandparole der Deutschen Arbeitsfront „Wir marschieren mit“. Foto: Heinrich Hoffmann.
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„Musterbetriebshof“ mit Wandparole der Deutschen Arbeitsfront 1937/38), veröffentlicht in: German History in Documents and Images, <https://germanhistorydocs.org/de/deutschland-nationalsozialismus-1933-1945/ghdi:image-2032> [10.05.2024].