Kurzbeschreibung
1939 liefen die deutschen Kriegsvorbereitungen auf allen Ebenen,
inklusive der Diplomatie, auf Hochtouren. Im Laufe des Jahres schloss
das Deutsche Reich eine Vielzahl von Bündnisverträgen ab, um die
wirtschaftliche und strategisch-militärische Lage des Landes nach
Kriegsbeginn zu optimieren. Dazu gehörten unter anderem
Nichtangriffsabkommen mit Lettland, Estland und Dänemark, sowie
Rohstoffverträge mit Schweden, Norwegen und Rumänien. Der wichtigste
diplomatische Erfolg war jedoch der Abschluss des deutsch-sowjetischen
Nichtangriffspakts am 23. August 1939. Hitler wusste, dass die
Sowjetunion allein oder zusammen mit Großbritannien und Frankreich seine
Kriegspläne gegen Polen gefährden könnte. Stalin wollte seinerseits
sichergehen, dass sich die deutsche Expansion vorerst auf das polnische
Gebiet beschränkte. Nach wochenlangen Verhandlungen kamen
Reichsaußenminister Ribbentrop und der sowjetische Außenminister
Wjatscheslaw Molotow zu einem Einverständnis, das internationales
Erstaunen hervorrief. Die ideologischen Erzfeinde verpflichteten sich
für die nächsten zehn Jahre zur gegenseitigen Neutralität im Kriegsfall,
zur friedlichen Konfliktlösung und zur Erweiterung ihrer
Außenhandelsbeziehungen. In einem geheimen Zusatzprotokoll vereinbarten
Deutschland und die Sowjetunion außerdem die territoriale Aufteilung
Polens und Osteuropas untereinander. Das Foto zeigt von links nach
rechts Ribbentrop, Stalin und Molotow bei der Unterzeichnung des
Nichtangriffspakts.