Kurzbeschreibung

Im Jahr 1942 hatten die Kriegführung sowie der Bedarf im eigenen Land es der NS-Regierung zunehmend erschwert, die Versorgung von Haushalten und Unternehmen mit einer Vielzahl von Ressourcen, insbesondere Brennstoff, zu gewährleisten. Kohle stellte ein besonderes Problem dar, da sie für die Beheizung der Öfen und Schmelzwerke der deutschen Industriewerke sowie der meisten Haushalte benötigt wurde. Das Propagandaministerium hatte schon lange eine Reihe von nachgeordneten Stellen genutzt, um öffentliche Kampagnen durchzuführen, welche die deutsche Bevölkerung dazu anhielten, den Einsatz einer Vielzahl von Konsumgütern einzuschränken, und während des Krieges verstärkten sich diese Bemühungen. Dieses Plakat sollte die Deutschen an die Ressourcenknappheit und die Priorität der Kriegsproduktion erinnern. Es forderte die Deutschen nicht nur auf, zu Hause oder am Arbeitsplatz Kohle zu sparen, sondern auch auf die private Nutzung von Kohle zu verzichten. Der hier abgebildete „Kohlenklau“ vermittelte eine klare Botschaft: Kohlenverschwendung kam dem Diebstahl von Kriegsressourcen gleich. Der „Dieb” (als Symbol für Verschwendung) ist tierähnlich dargestellt: „Sein Magen knurrt, sein Sack ist leer, und er schnüffelt gierig herum“ und er wartet „am Ofen, Herd, Fenster oder Tür“. Das Plakat lehnt sich an die Dringlichkeit und Paranoia anderer Propaganda an, um einen klaren Zusammenhang zwischen der vermeintlichen Kohlenverschwendung und verräterischem Verhalten herzustellen. Die Kampagne war weitgehend erfolglos, was darauf hindeutet, dass die Deutschen zu diesem Zeitpunkt des Krieges der Ansicht waren, sie würden bereits die größtmöglichen Opfer bringen.

Warnung vor ,,Kohlenklau“ (1943)

Quelle

Quelle: Plakat, 1943. Grafiker: Johannes Landwehrmann. Bundesarchiv, Plak 003-023-088.

Warnung vor ,,Kohlenklau“ (1943), veröffentlicht in: German History in Documents and Images, <https://germanhistorydocs.org/de/deutschland-nationalsozialismus-1933-1945/ghdi:image-5157> [04.11.2024].