Quelle
Quelle: A. J. und R. L. Merritt, Public Opinion in Occupied Germany. The OMGUS Surveys. Urbana, IL, 1970, S. 16–17.
Im Oktober 1945 begannen die Amerikaner, regelmäßige Meinungsumfragen in ihrer Besatzungszone durchzuführen, um Informationen über die Stimmungen und Ansichten der Deutschen zu gewinnen. Diese Tabelle zeigt, wie sich die Sorgen und Ängste der Deutschen zwischen dem Herbst 1945, kurz nach Kriegsende, und dem späten Winter 1949, kurz vor Gründung der Bundesrepublik, entwickelten. Im Winter 1945/46 überwog zunächst die Sorge um Kriegsgefangene und Vermisste. Allerdings deuteten sich auch bereits die Probleme bei der Versorgung mit Lebensmitteln, Kleidung und Schuhen an, die vom Frühjahr 1946 an für über zwei Jahre mit großem Abstand zum beherrschenden Thema wurden. Die Sorgen um das tägliche Überleben, die darin zum Ausdruck kamen, wurden im Juni 1948 mit der Währungsreform beinahe schlagartig beendet, denn danach waren Lebensmittel und Konsumgüter wieder ausreichend verfügbar. Dafür trat unter den Bedingungen der Marktwirtschaft rasch die Sorge um ein ausreichendes Einkommen und erstmals auch um einen Arbeitsplatz in den Vordergrund.
Quelle: A. J. und R. L. Merritt, Public Opinion in Occupied Germany. The OMGUS Surveys. Urbana, IL, 1970, S. 16–17.