Quelle
Quelle: Der ehemalige Präsident Bill Clinton spricht bei der Gedenkfeier für Helmut Kohl im Europäischen Parlament in Straßburg, 1. Juli 2017. Foto: ElyxandroCegarra/Panoramic
Die Gedenkfeier für den ehemaligen Bundeskanzler Helmut Kohl am 1.
Juli 2017 fand in mehreren Städten statt, unter anderem im Europäischen
Parlament in Straßburg. Zu den Rednern gehörte der ehemalige
US-Präsident Bill Clinton, der in den 1990er Jahren enge Beziehungen zu
Helmut Kohl pflegte. In seiner Trauerrede sagte er: „Ich habe diesen
Mann geliebt, weil sein Appetit weit über das Essen hinausging, weil er
eine Welt schaffen wollte, in der niemand dominiert, eine Welt, in der
Kooperation besser ist als Konflikt, in der verschiedene Gruppen bessere
Entscheidungen treffen als einzelne Akteure [...]. Das 21. Jahrhundert
in Europa [...] begann wirklich unter seiner Führung.“
Clinton und
Kohl teilten ähnliche Ansichten in den Bereichen Militär, internationale
Beziehungen und Sicherheit. Beide glaubten, dass eine starke Europäische
Union und eine erweiterte NATO der Schlüssel zu einer europäischen
Ordnung nach dem Kalten Krieg seien. Beide unterstützten die
NATO-Erweiterung in der Hoffnung, dass Deutschland im Osten von
NATO-Mitgliedern umgeben sein würde. Beide unterstützten den russischen
Präsidenten Boris Jelzin in der Hoffnung, dass er sich für Demokratie
und die Einführung marktwirtschaftlicher Strukturen in Russland
einsetzen würde. Und beide waren der Meinung, dass ein geeintes
Deutschland an dem militärischen Out-of-Area-Einsatz der NATO in Bosnien
teilnehmen müsse, dem ersten Einsatz deutscher Streitkräfte außerhalb
des eigenen Landes seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.
Quelle: Der ehemalige Präsident Bill Clinton spricht bei der Gedenkfeier für Helmut Kohl im Europäischen Parlament in Straßburg, 1. Juli 2017. Foto: ElyxandroCegarra/Panoramic
© IMAGO / PanoramiC