Kurzbeschreibung

Während vor 1989/90 der VEB Zellstoff- und Zellwollewerke und ein Nähmaschinenwerk im brandenburgischen Wittenberge die größten Arbeitgeber waren, gingen im Umstrukturierungsprozess ab 1990 diese Arbeitsplätze fast völlig verloren. Durch die niedrige Geburtenrate und eine hohe Abwanderung verlor Wittenberge nach dem Umbruch 1989/90 etwa 10.000 Einwohner. Aufgrund fehlender Perspektiven zogen jüngere Menschen v.a. in die Großstädte Hamburg und Berlin, sowie in westliche Bundesländer, wobei insbesondere junge Frauen abwanderten. Für einzelne Städte in Brandenburg wurde bis 2015 ein Bevölkerungsverlust von einem Drittel prognostiziert. Nach einer Schätzung standen 2001 in ganz Brandenburg infolge der rückläufigen Bevölkerungsentwicklung mit 150.000 Wohnungen mehr als 12 Prozent des Gesamtbestandes leer. In Wittenberge lag der Leerstand sogar bei 40 Prozent.

Wohnungsleerstand in Wittenberge (15. Februar 2001)

  • Karlheinz Schindler

Quelle

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Wohnungsleerstand in Wittenberge (15. Februar 2001), veröffentlicht in: German History in Documents and Images, <https://germanhistorydocs.org/de/ein-neues-deutschland-1990-2023/ghdi:image-3128> [06.11.2024].