Der gesellschaftliche Wandel in Deutschland hat sich ebenfalls auf die Geschlechterbeziehungen und Rollenverteilungen ausgewirkt. Da der völlige Rollentausch hinsichtlich Unterhaltserwerb und Kindererziehung bis heute oft als Bruch mit einer kulturellen Norm empfunden wird, ist er weiterhin eher selten. Während im Jahr 2003 laut Statistischem Bundesamt 5 Millionen Frauen als Hausfrauen erfasst waren, lag die Zahl der Hausmänner lediglich bei 110.000. Zu den mit der Einführung des Elterngeldes 2007 verbunden Hoffnungen gehörte auch die, dass nun mehr Männer dazu übergehen würden, Erziehungsurlaub zu nehmen. Bereits ein Jahr nach dessen Einführung konnte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) tatsächlich einen Anstieg des Anteils der Väter melden, die Erziehungszeit in Anspruch nahmen. Vor Einführung des Elterngeldes hatte dieser bei 3,5 % gelegen, 2008 lag der Anteil bundesweit bei 12,4 %.