Quelle
Diese Radierung erschien als Titelkupfer in Emil Adolf Rosmäßlers Buch Der Wald, das 1863 veröffentlicht wurde. Sie basierte auf einer Zeichnung des Leipziger Künstlers Ernst Heyn. Der Titel, „Buche. Tharandt’s Heilige Hallen“, verweist auf den Landschaftspark im sächsischen Ort Tharandt, der im 18. Und 19. Jahrhundert angelegt wurde und Ideen der Aufklärung aufnahm, nach denen eine natürliche Landschaft durch bedachten menschlichen Eingriff verschönert werden könne. Die „Heiligen Hallen“ dieser Parkanlage bestanden aus Promenaden, Aussichtspunkten, Schutzhütten und Gedenksteinen. Das Bild zeigt einen mit Buchen gesäumten Weg, der hinunter zu einer Bank führt, welche sich vor einer Ruine und einem Gedenkstein befindet. In vielen Landschaftsparks dieser Zeit, die von den Idealen der Romantik beeinflusst waren, wurden künstliche Ruinen errichtet. Tharandt hatte allerdings tatsächlich eine mittelalterliche Burgruine aufzuweisen.