Das Erzgebirge verläuft entlang der damaligen Grenze zwischen dem Königreich Sachsen in Deutschland und den böhmischen Gebieten des Habsburgerreichs. Der Silberbergbau in und um die Stadt Freiberg war bereits lange vor dem 19. Jahrhundert eine Quelle großen Wohlstands für den sächsischen Staat gewesen. Als die Erzhütten im 19. Jahrhundert größer und zahlreicher wurden, führte dies zu Umweltschäden, und es wurden Schadenersatzansprüche gegen den Staat erhoben. Zu den schlimmsten Umweltverschmutzern zählten die Hüttenwerke Halsbrücke und Mulden unweit von Freiberg. Eines der Werke hatte einen erschreckend unzureichenden, 60 Meter hohen Schornstein. (Ein 200 Meter hoher, 1889 errichteter Schornstein ist in den Bildern zu diesem Band enthalten.) Im Jahr 1855 bildete das sächsische Abgeordnetenhaus einen Ausschuss, um solche Forderungen zu untersuchen. Nach dem Lokaltermin am Standort legten die Ausschussmitglieder vier „Schadensgebiete“ fest, in denen die Opfer der Verschmutzung nach unterschiedlicher Bemessungsgrundlage, je nach ihrer Entfernung von den Hüttenwerken, Entschädigung erhalten würden. Die in der Tabelle aufgelisteten Zahlungen betrugen zwischen 1855 und 1867 nahezu 137.000 Taler.