Kurzbeschreibung
Die Revolution von 1525 ist eine alternative Bezeichnung für den
Deutschen Bauernkrieg, die größte Erhebung der europäischen Geschichte
vor der Französischen Revolution, welche ihren Anfang im Schwarzwald im
Spätsommer und Herbst des Jahres 1524 nahm, seinen Höhepunkt um Ostern
1525 erreichte und die letzten Aufstände im Jahre 1526 erlebte (vor
allem in Tirol). Die Hauptursachen dieser Revolution reichen weit zurück
bis ins Spätmittelalter und dessen einschneidender Agrarkrise, welche
die Macht der Feudalherren schwächte und den Einfluss der Bauern auf das
kommunale Leben stärkte. Die weitverbreitete Entwicklung hin zu
kommunaler Selbstverwaltung (Kommunalismus) war ein Kennzeichen des
ländlichen Lebens im Heiligen Römischen Reich, vor allem in seinen
mittleren und südlichen Landesteilen. Dort, wo die Entwicklung hin zu
kommunaler Selbstverwaltung ihre Zielsetzungen bereits weitgehend
erreicht hatte, wie zum Beispiel in der Schweiz, rebellierten die Bauern
in den Jahren 1524-26 nicht. Auch in einigen weiteren südlichen Gebieten
blieb es ruhig, namentlich im straff regierten Herzogtum Bayern, ebenso
wie am Niederrhein (dem Flussabschnitt oberhalb von Köln) und in den
norddeutschen Gebieten. Ansonsten überschwemmte der Aufstand die
südlichen und mittleren Länder des Reiches und schwappte über
Sprachgrenzen hinweg ins französischsprachige Lothringen sowie ins
italienischsprachige Südtirol. Vereinfacht gesagt, bildeten die
Landstriche mit stärker ausgeprägter Lokalverwaltung und schwächerer
Adelsherrschaft (abgebildet in dunklerem Orange) die Krisenherde der
Revolution, doch auch angrenzende Gebiete (abgebildet in hellerem
Orange) wurden mit hineingezogen. In einigen Regionen, insbesondere in
Sachsen und Tirol, schlossen sich revoltierende Bergleute der Bewegung
an, ebenso wie Bürger vieler kleinerer Städte. Die Rebellen kämpften
allgemein um Abhilfe bei Missständen und für politische Reformen, im
Wesentlichen hinsichtlich einer stärkeren Regionalverwaltung. Im Verlauf
des Krieges trafen unerfahrene Rebellentruppen auf fürstliche, mit
Söldnern verstärkte Armeen unterstützt von schlagkräftiger Kavallerie
und Artillerie; die Armeen der Aufständischen verloren alle bis auf eine
der ausgefochtenen Schlachten . Die Folgen der Revolution unterschieden
sich von Region zu Region beträchtlich: in einigen Gebieten sahen sich
die Rebellen schweren Repressionen ausgesetzt während die Missstände
unverändert blieben; andernorts wurde Abhilfe geschaffen und die
Umstände verbesserten sich. Vom psychologischen Standpunkt her war der
Bauernkrieg ein bedeutendes Ereignis der frühen Reformationsgeschichte:
er stärkte die Überzeugungen derer, die religiösen Missbrauch als die
Hauptursache des Aufstandes ansahen und bekräftigte die Argumente
anderer, die in der neuen Glaubenslehre den Ursprung der Revolution
ausmachten.