Kurzbeschreibung

Der Holzschnitt ermöglichte die Vervielfältigung von Bildern in tausendfacher Auflage, so dass sie schnelle und weite Verbreitung finden konnten. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zirkulierten so viele bebilderte Flugblätter wie noch nie zuvor. Ein häufig zu findendes Genre war die Bildsatire, die neben politischen und religiösen Themen auch Profanes oder Vulgäres darstellte. Das hier abgebildete Beispiel zeigt einen alten lüsternen Bauern mit einer gleichaltrigen potenziellen Bettgefährtin. Die Eule, die auf dem Falknerhandschuh seiner linken Hand sitzt, spielt auf das alte Sprichwort „So eins nicht Falken hat, muss mit Eulen beizen“ an (Wer keinen Falken hat, muss mit Eulen jagen), d.h. man muss sich mit dem zufrieden geben, was man bekommen kann. Der Bildtext lautet: Hab oft gevöglet manchen tag / So fil das ich yets nimer mag/ noch wolt ich gern ain vogler hayssen / So mus ich yets mit ülen bayssen.

Satirische Darstellung eines lüsternen Bauern (1526)

  • Christoph Amberger

Quelle

Quelle: Christoph Amberger, Bauernpaar im Gespräch (Satire). Original: Herzogliches Museum Gotha. Online verfügbar auf Zeno/Directmedia, http://www.zeno.org/nid/20003862437

Satirische Darstellung eines lüsternen Bauern (1526), veröffentlicht in: German History in Documents and Images, <https://germanhistorydocs.org/de/von-den-reformationen-bis-zum-dreissigjaehrigen-krieg-1500-1648/ghdi:image-3293> [28.03.2025].