Kurzbeschreibung
Dieses Porträt zeigt Prinzessin Sophie Friederike Auguste von
Anhalt-Zerbst (1729-96) im Jahr 1745, in welchem sie den russischen
Thronfolger Karl Peter Ulrich von Schleswig-Holstein-Gottorf (1728-62)
heiratete. Im Juli 1762, nur sieben Monate nachdem ihr Gemahl zum Zaren
Peter III. von Russland gekrönt worden war, beauftragte sie Angehörige
der kaiserlichen Garde, ihren politisch unter Druck stehenden Ehemann
abzusetzen und willigte dann in dessen Ermordung ein, worauf sie als
Katharina II. („die Große“) von Russland (reg. 1762-96) den Thron
bestieg. Im Laufe ihrer langen Herrschaft wurde sie eine der
Hauptvertreterinnen des „aufgeklärten Absolutismus“ und unterhielt
Beziehungen zu prominenten Denkern der Aufklärung, am bekanntesten
darunter wohl Voltaire und Diderot. Obwohl sie mit den sozialen und
philosophischen Strömungen ihrer Zeit in Kontakt kam, begünstigte sie
die Adelsklasse auf Kosten der Bauern. Dennoch initiierte sie bedeutende
Reformen, einschließlich rechtlicher Verbesserungen in den Städten und
Besiedlungsprogramme für europäische Kolonisten aus dem Bauernstand,
viele davon aus deutschen Gebieten. Die Teilungen Polens (1772, 1793,
1795), die sie zusammen mit Österreich und Preußen durchführte, brachten
zum ersten Mal die Grenzen des Russischen Reiches in direkten Kontakt
mit deutschen Territorien.