Kurzbeschreibung

Der in Österreich geborene Komponist Arnold Schoenberg (1874–1951) gilt als einer der einflussreichsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Als zentrale Figur der Wiener Schule, einem Kreis modernistischer Komponisten, die sich der Förderung der Neuen Musik verschrieben hatten und zu denen auch Anton Webern und Alban Berg gehörten, war Schoenberg eine treibende Kraft hinter der Abkehr von der traditionellen Dur-Moll-Tonalität und der Entwicklung der Zwölftontechnik um 1920. Dieser Auszug stammt jedoch aus einem frühen, tonalen Werk, der Tondichtung Verklärte Nacht, die als eine der beliebtesten und zugänglichsten Kompositionen Schoenbergs gilt. Basierend auf einem gleichnamigen Gedicht von Richard Dehmel komponierte Schoenberg das Werk ursprünglich 1899 als Streichsextett und bearbeitete es später auch für Orchester. Das Stück wurde 1902 im Wiener Musikverein uraufgeführt, dessen Publikum es zwar als innovativ anerkannte, doch wurde es kein kritischer Erfolg. Dies lag vermutlich zumindest zum Teil an der kontroversen Thematik von Dehmels Gedicht, in dem eine Frau ihrem neuen Liebhaber gesteht, dass sie ein Kind aus einer unehelichen Affäre mit einem anderen Mann erwartet.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Schoenberg aufgrund seiner jüdischen Abstammung seiner Professur an der Preußischen Akademie der Künste enthoben. Seine avantgardistischen Werke wurden als „entartet“ diffamiert und verboten. Schoenberg und seine Familie emigrierten 1933 in die Vereinigten Staaten, wo er Komposition an der USC und der UCLA lehrte und Teil des wachsenden Kreises europäischer Exilanten in Los Angeles wurde.

Arnold Schönberg, Verklärte Nacht (1899)

Quelle

Quelle: Arnold Schönberg, Verklärte Nacht, 1899. The Chamber Music Society of Lincoln Center, 2010. 
https://imslp.org/wiki/Verkl%C3%A4rte_Nacht,_Op.4_(Schoenberg,_Arnold)#IMSLP74224

Isabella Stewart Gardner Museum