Kurzbeschreibung

In der Schlacht bei Ypern im April/Mai 1915 setzte die deutsche Heeresleitung zum ersten Mal in großem Umfang Giftgas ein. Im Jahr darauf schrieb F. Tholl, ein Bergarbeiter, der zur Feldartillerie eingezogen worden war, in diesem Brief, den er verfasste, während er verwundet im Lazarett lag, über die Unmenschlichkeit des Gaskrieges.

Ein Frontsoldat schreibt über den Gaskrieg (10. Mai 1916)

Quelle

[…]

Hoffentlich nimmt dieser massenmörderische Krieg bald ein Ende. Sollen doch die Engländer bei einem von den Deutschen geglückten Gas Angriff ihre Toten wagenweise fortgefahren haben, Tausende in ein bis zwei Stunden verlieren. Das, was die Artillerie an Menschen vernichtet, soll hierzu in gar keinem Verhältnis stehen. Die Kriegstechnik ist demnach auf dem schönsten Wege, ‚unblutig‘ ganze Armeen zu vernichten, ersticken oder einschlafen zu lassen. Welche humane Kriegsführung. []

Quelle: Bundesarchiv Rep. 92, Nr. 271, Bl. 248Rs. In Auszügen abgedruckt in Bernd Ulrich und Benjamin Ziemann, Frontalltag im Ersten Weltkrieg. Wahn und Wirklichkeit. Berlin, 1995, S. 95

Ein Frontsoldat schreibt über den Gaskrieg (10. Mai 1916), veröffentlicht in: German History in Documents and Images, <https://germanhistorydocs.org/de/das-wilhelminische-kaiserreich-und-der-erste-weltkrieg-1890-1918/ghdi:document-5484> [26.09.2025].