Kurzbeschreibung

Die Einverleibung der Kolonien in Afrika heizte die Fantasie der Bevölkerung in Deutschland an. Ehemals fremde Länder und Völker unterstanden nun deutscher Kontrolle, um „entdeckt“, analysiert und katalogisiert zu werden. Die Deutschen waren im 19. Jahrhundert führend auf dem Gebiet der Anthropologie. Anthropologische Ausstellungen ermöglichten einer breiten Öffentlichkeit die Begegnung mit afrikanischen Völkern und Kulturen. Dieses Plakat deutet den exotischen und gleichzeitig herabsetzenden Charakter einer solchen Ausstellung an, die 1909 veranstaltet wurde. Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg, der als Veranstalter genannt wird, hatte in den Jahren 1907-1908 eine Expedition geleitet, die den afrikanischen Kontinent von Ost nach West durchquerte. Die Expedition sollte der geographischen, botanischen, medizinischen und ethnologischen Erforschung gelten und wurde fotografisch dokumentiert. Neben verschiedenen Objekten, die vermutlich in dieser Ausstellung zu sehen waren, brachte Adolf Friedrich auch mehr als 1000 Schädel nach Deutschland, die aus Gräbern geraubt wurden.

Plakat der Central-Afrika-Expedition (1909)

Quelle

Quelle: Plakat, 1909. Deutsches Historisches Museum, Berlin

Adolf Friedrich Herzog zu Mecklenburg: Ins innerste Afrika: Bericht über den Verlauf der wissenschaftlichen Zentral-Afrika-Expedition 1907/08. Leipzig, 1909.

Plakat der Central-Afrika-Expedition (1909), veröffentlicht in: German History in Documents and Images, <https://germanhistorydocs.org/de/das-wilhelminische-kaiserreich-und-der-erste-weltkrieg-1890-1918/ghdi:image-1712> [26.09.2025].