Kurzbeschreibung

Nach hohen Verlusten in der Schlacht um die Marne und dem Scheitern des Schlieffen-Planes im September 1914 begann der „Wettlauf zum Meer“, in dessen Verlauf die 4. deutsche Armee versuchte, in Richtung Ypern vorzudringen. Am 10. November 1914 ließen mehrere Tausend der Soldaten dieses Regimentes in der Ypernschlacht ihr Leben. Die Oberste Heeresleitung nutzte die verlustreiche Schlacht dennoch zu Propagandazwecken und gab tags darauf die Meldung heraus, die „jungen Regimenter“ seien mit dem Deutschlandlied auf den Lippen westlich der Ortschaft Langemarck in den Kampf gezogen und hätten die erste Linie der feindlichen Stellungen eingenommen. Damit war der sogenannte Langemarck-Mythos geschaffen, der sich als Topos im kulturellen Gedächtnis festsetzte. Langemarck wurde zum Sammlungskult der bürgerlichen, nationalen Jugend und zum Schlagwort der politischen Rechten. So stand der Begriff unter anderem Pate für Gedenkfeiern, Jugendorganisationen, Schulen und NS-Studienprogramme. Dieses Bild stammt aus einem 1919 veröffentlichten Bildband über den 1. Weltkrieg. Es handelt sich um eine Reproduktion eines undatierten Gemäldes von Fritz Grotemeyer.

Junge deutsche Soldaten der Infanterie ziehen singend in die Schlacht bei Langemarck am 10. November 1914 (Gemälde, ohne Jahr)

Quelle

Quelle: Reproduktion eines Gemäldes von Fritz Grotemeyer, in: Der Krieg 1914-19 in Wort und Bild, Berlin / Leipzig / Wien / Stuttgart: Deutsches Verlagshaus Bong, 1919.